NSA-Tools: Cisco und Fortinet bestätigen Sicherheitslücken
Sie stecken in den Firewalls beider Hersteller. Cisco warnt konkret vor einer Zero-Day-Lücke. Für sie gibt es allerdings noch keinen Patch. Fortinet zufolge sind nur Produkte von vor August 2012 betroffen.
Cisco und Fortinet haben bestätigt, dass die Hacking-Tools Extrabacon und Epicbanana, die die ominöse Gruppe “Shadow Brokers” der zur NSA gehörenden Equation Group gestohlen haben soll, Sicherheitslücken in ihren Produkten ausnutzen. Einige dieser Exploits sind inzwischen frei im Internet verfügbar.
In einer Sicherheitswarnung erklärte Cisco, es habe “sofort eine gründliche Untersuchung der veröffentlichten Dateien” eingeleitet. Dabei seien zwei Fehler in den Cisco Adaptive Security Appliances (ASA) entdeckt worden. Ein Exploit nutze eine Zero-Day-Lücke aus, die es einem Angreifer erlaube, ohne Eingabe eines Benutzernamens und Passworts auf die Firewall zuzugreifen. Das erlaube es ihm zudem, beliebigen Schadcode auszuführen. Die andere Schwachstelle sei schon 2011 beseitigt worden.
Bisher steht aber noch kein Patch für die Zero-Day-Lücke zur Verfügung. Als Behelfslösung können Administratoren aber den Zugriff über das Protokoll SNMP auf vertrauenswürdige Nutzer beschränken. Ein Fix für noch unterstützte Releases von Cisco ASA sei in Arbeit, so Cisco weiter.
Fortinet wiederum spricht von einer Anfälligkeit in älteren Versionen seiner FortiGate-Firewall, von der ein hohes Risiko ausgehe. Ein Hacker könne ohne großen Aufwand einen Fehler bei der Verarbeitung von Cookies ausnutzen und einen Pufferüberlauf auslösen. Als Folge ist es möglich, mithilfe spezieller HTTP-Anfragen die vollständige Kontrolle über das Gerät zu übernehmen.
Davon betroffen sind nach Angaben des Unternehmens nur Geräte, die vor August 2012 veröffentlicht wurden und eine Firmware-Version kleiner 5.0 haben. Die Untersuchung sei aber noch nicht abgeschlossen. Fortinet schließt also nicht aus, dass auch andere Produkte angreifbar sind.
Juniper und der chinesische Anbieter TopSec, deren Produkte ebenfalls in den von Shadow Brokers veröffentlichten Unterlagen genannt werden, haben sich noch nicht geäußert. Die Echtheit der Hacking-Tools hatten im Lauf der Woche unter anderem die Sicherheitsfirma Kaspersky, der Sicherheitsexperte Bruce Schneier und auch der Whistleblower Edward Snowden bestätigt.
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