Bonavendi findet für Verbraucher Bestpreise beim Verkauf im Web

E-CommerceMarketing
Bonavendi (Grafik: Bonavendi)

Das Münchner Start-up bietet dazu drei Apps – für Android, iOS und Windows Phone – an oder die Möglichkeit, das Angebot über den Browser zu nutzen. Es vergleicht dann rund 40 Ankaufsportale. Aber auch wer Gebrauchtes online kaufen will, kann das Angebot nutzen.

Sogenannte Re-Commerce-Portale, die Verbrauchern den schnellen und unkomplizierten Ankauf von gebrauchten Artikeln anbieten, florieren. Nachdem Pioniere wie Wirkaufens.de das Feld im Bereich Elektronikartikel bereitet haben, zogen zahlreiche andere nach. Und inzwischen gibt es auch mehrere andere Ankaufsportale mit Ausrichtung auf bestimmte Produktsegmente, neben Elektronik etwa auch Bücher, CDs und DVDs.

Vorteil für Verbraucher gegenüber Auktionsplattformen oder Kleinanzeigenbörsen ist, dass sie- bei ehrlicher Zustandsangabe – in der Regel sofort einen verbindlichen Preis genannt bekommen und teilweise die Produkte auch noch kostenlos einschicken können. Nachteil ist, dass die Preise oft stark schwanken und auch von der Nachfrage bei den Abnehmern des jeweiligen Ankaufsportals abhängen – wodurch sie sich auch von einem Portal zum anderen stark unterscheiden können. Und während der Vergleich vor zwei oder drei Jahren beim Verkauf des gebrauchten Smartphones noch gut manuell möglich war, bedeutet es inzwischen einen erheblichen Aufwand, die Ankaufsangebote aller infrage kommenden Portale zu vergleichen.

Die drei Bonavendi-Gründer Stefan Zinser, Florian Forster und Marco Görgmaier  (Bild: Bonavendi).
Die drei Bonavendi-Gründer Stefan Zinser, Florian Forster und Marco Görgmaier (Bild: Bonavendi).

Diesen Aufwand verspricht Bonavendi nun Verbrauchern abzunehmen. Das Prinzip ist einfach: Nutzer geben Produktname, ISBN oder EAN entweder über den Browser auf der Bonavendi-Website ein oder nutzen dazu die Bonavendi-App, die für Android, iOS und Windows Phone zur Verfügung steht. Mit ihnen lässt sich dann auch zur bequemeren Identifizierung des Produkts der EAN-Code einscannen.

Als Ergebnis der Anfrage erhält man wie bei Preisvergleichsportalen für Neuware umgehend eine Auskunft, welche Portale das Produkt überhaupt ankaufen und was sie dafür bezahlen wollen. Der Ankäufer mit dem besten Preis wird zum Beispiel bei der Nutzung per Browser oben rechts gesondert aufgeführt. Bei der Suche nach gebrauchter Ware funktioniert das entsprechend, hier werden dann die Verkaufsangebote aufgeführt.

Ist im Falle des geplanten Verkaufs das Angebot akzeptabel, führt ein Klick nach kurzer Wartezeit direkt zu dessen Website, auf der das gewählte Produkt dann bereits zum Verkauf eingetragen ist. Nutzer müssen dann dort nur noch die üblicherweise mit ein paar Klicks abgefragten Angaben zum Zustand bestätigen. Kleiner Haken hierbei ist, dass erstmals von einem sehr guten Zustand und dem Vorhandensein aller Zubehörteile ausgegangen wird. Die Tatsache, dass manche Ankäufer mehr und manche weniger abziehen, wenn zum Beispiel das Netzkabel oder diverse Verbindungskabel nicht mehr vorhanden sind, kann Bonavendi – zumindest im Augenblick – nicht berücksichtigen.

Beispiel für eine Ankaufsrecherche bei Bonavendi (Screenshot: ITespresso)
Beispiel für eine Ankaufsrecherche bei Bonavendi (Screenshot: ITespresso)

In der Regel unterscheiden sich diese Abzüge für Beeinträchtigungen am Produkt aber weniger stark, als der generelle Ankaufspreise. Und bei quasi neuer Ware spielt dieses kleine Defizit überhaupt keine Rolle. Dieser Bereich des sogenannten Re-Selling wird aber nach Ansicht von Professor Georg Rainer Hofmann, Leiter der Kompetenzgruppe E-Commerce im eco Verband in der Weihnachtszeit dieses Jahr regelrecht boomen.

“In der Vorweihnachtszeit boomt der Online-Handel, weil alle Welt Geschenke für die lieben Freunde und Verwandten – oft auf den letzten Drücker – im Netz bestellt; darunter sind natürlich auch viele – aus Sicht der Empfänger – sinnlose und Verlegenheitsgeschenke. Wir sehen aktuell einen Kulturwandel: Beschenkte scheuen sich nicht mehr, sinnlose und überflüssige Geschenke per Re-Commerce umgehend wieder zu verkaufen.“ Gängige Artikel, die gerne geschenkt und im “Re-Commerce” wieder verkauft werden, sind laut Hofmann Elektronikprodukte, Bücher, CDs, DVDs und Videospiele sowie Spielzeug.

Für die Verbraucher, die sich so der Spam-Geschenke entledigen, ist der unmittelbare Geldsegen willkommen. Für den Handel ist die Praxis Hofmann zufolge ein Problem: “Das verschärft das bekannte Problem der Preisstabilität im Online-Handel weiter, da durch die niedrigeren Preise der fast-neu-gebrauchten Waren der Markt weiter unter Druck gerät. Damit muss er aber wohl leben, ist es doch Hofmann zufolge „eine typische Begleitmusik der Digitalisierung des Handels.”

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