Wagniskapitalgeber Andreessen Horowitz steigt bei Bio- und Gesundheitssoftware ein

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Finanzierung (Shutterstock/Gorillaimages)

Dazu wurde jetzt ein Topf mit 200 Millionen Dollar bereitgestellt. Er soll von Vijay Pande, einem der Partner bei Andreessen Horowitz, verwaltet werden. Ziel ist es, damit in Start-ups zu investieren, die Software im Umfeld von Biowissenschaften und dem Gesundheitswesen entwickeln.

Das Venture-Capital-Unternehmen Andreessen Horowitz will sich in Zukunft auch gezielt an Start-ups beteiligen, die Software für Biowissenschaften und dem Gesundheitswesen. Dazu wurden jetzt 200 Millionen Dollar eingeplant. Der Bereich soll von Vijay Pande, seit kurzem einer der Partner bei Andreessen Horowitz, geleitet werden. In einem Interview mit Business Insider, woran Andreessen Horowitz bereits beteiligt ist, schilderte Pande, der früher als Professor in Stanford Chemie, Biologie und Computerwissenschaft lehrte, die Ziele des neuen Bereichs.

Vjiay Pande (Bild: Andreessen Horowitz)
Vjiay Pande, neuer Partner bei Andreessen Horowitz und für die Investitionen in Medizin- und Bio-Software-Start-ups verantwortlich (Bild: Andreessen Horowitz).

Wie Pande ausführt arbeiten derzeit zahlreiche Unternehmen daran, der Medizin mittels Analytics, der Auswertung von Sensordaten und anderen auf IT basierenden Methoden neue Impulse zu geben. Das habe bereits viel verändert, aber eine grundlegende Erneuerung der Medizinwissenschaft hat laut Pande noch nicht stattgefunden. Offensichtlich glauben aber er und die Investoren bei Andreessen Horowitz, dass dieser Zeitpunkt nicht mehr fern ist und daher jetzt der Augenblick günstig, um in aufstrebende Firmen zu investieren, die von dieser Erneuerung profitieren werden.

Laut Pande will man speziell in drei Bereichen investieren: Digitale Therapiemethoden, Cloud Biologie und Computermedizin. Pande zufolge konzentrieren sich die geplanten Investitionen auf Softwarefirmen in dem Umfeld. Das unterscheide sich erheblich von der klassischen Biotech-Branche und sei wesentlich weniger riskant.

Der neue Bereich Digitale Therapiemethoden umfasst softwaregesteuerte Verhaltenstherapien. Große Erwartungen liegen hier auf der Behandlung von posttraumatischen Belastungsstörungen, Depression, Schlaflosigkeit oder auch der Unterstützung bei Entzugstherapien, etwa wenn jemand mit dem Rauchen aufhören will. Ein Vertreter der in diesem Umfeld aktiven Start-ups ist das Unternehmen Omada Health, bei dem Pande im Vorstand sitzt und in das Andreessen Horowitz bereist investiert hat. Es beschäftigt sich mit der Behandlung von Typ-2-Diabetes.

Unter dem Begriff Cloud Biologie werden Methoden zusammengefasst, die es ermöglichen, Laborexperimente von Robotern ausführen zu lassen. Damit möchte man für die Biologie das erreichen, was mit Cloud Computing im Bereich Software umgesetzt wurde.

Als Computermedizin schließlich wird der Einsatz von Künstlicher Intelligenz oder Maschinenlernen in der Medizin bezeichnet. Laut Pande sind das wesentliche Problem hier die enormen Datenmengen, die benötigt werden, um die Maschinen zu trainieren. Medizin passe hier sehr gut, da in dem Bereich riesige Datenmengen generiert würden – sei es nun durch Röntgenaufnahmen oder in der Genforschung.

“Wir kommen allmählich an den Punkt, an dem Computer bestimmte Aufgaben in der Medizin besser als Menschen erledigen können” erklärt Pande said. Erreicht sei der Punkt bereits bei der Erkennungen und Auswertung von Bildern. Hier überträfen Computer Menschen bereit. Und dieser Teilbereich werde in der Medizin immer wichtiger.

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