Kroll Ontrack gelingt nun auch Datenrettung von LTO-6 Bändern

Bislang war dem Unternehmen das aufgrund der Art der Datenspeicherung auf diesen Bändern – im Gegensatz zu solchen der Generationen LTO-1 bis LTO-5 – nicht möglich. Der Spezialist hat nun proprietäre Werkzeuge dafür entwickelt. Auslöser war der Auftrag eines Dienstleisters, der versehentlich Bänder eines Kunden überschrieben hatte.
Kroll Ontrack kann nun auch die Datenrettung für überschriebene LTO-6 Tapes anbieten. Bei Tapes nach den Standards LTO-1 bis LTO-5 ist das schon länger möglich. Bei der Einführung von LTO-6 im November 2012 nahmen die Anbieter in ihrem Bemühen, den Speicherplatz zu maximieren und schnellere sowie effizientere Tapes zu entwickeln, jedoch einige Änderungen vor, die es Unternehmen wie Kroll Ontrack unmöglich machten, die von ihnen bislang zur Datenrettung von Tapes verwendeten Werkzeuge auch für die neue Produktgeneration zu verwenden.
Zumindest für Kroll-Ontrack war es damit bisher nicht möglich Daten von einmal überschriebenen LTO-6 Bändern wiederherzustellen. In dem Fall mussten sich Unternehmen an andere Anbieter wenden. Auf Anfrage von ITespresso erklärte zum Beispiel der Leipziger Anbieter RecoveryLab, dass der Versuch durchaus auch bei LTO-6 durchaus schon länger möglich sei. Mehr kann aber zumindest am Telefon keiner der Anbieter versprechen.
Die Lücke im Portfolio hat Kroll Ontrack jetzt aufgrund eines Auftrags der von einem Dienstleister an das Unternehmen, herangetragen wurde. Der hatte versehentlich LTO-6 Backup-Bänder eines Kunden überschrieben. “Immer mehr Unternehmen setzen LTO-6 Bänder ein. Das führt auch dazu, dass wir immer mehr Tapes zugeschickt bekommen, die überschrieben wurden – sei es nun durch menschliches Versagen oder Softwarefehler”, erklärt Peter Böhret, Managing Director von Kroll Ontrack in Deutschland, in einer Pressemitteilung.
“Die Herausforderung bei allen Tapes ist, dass, wenn bei einem bereits beschriebenen Magnetband auch nur ein Datenblock mit neuen Daten überschrieben wird, die gesamten folgenden Informationen nicht mehr lesbar sind. Es war also bislang so, dass eine Wiederherstellung unmöglich war, sobald ein Tape versehentlich initialisiert oder auch nur teilweise überschrieben wurde.”