Europol: Verschlüsselung erschwert den Kampf gegen Terrorismus

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Verschlüsselung (Shutterstock/Cousin_Avi)

Rob Wainwright, Direktor der europäischen Polizeibehörde Europol, hat sich in einem Interview mit der BBC über verschlüsselte Online-Kommunikation und die als Dark Web bezeichneten Teile des Internets beschwert: “Es ist wahrscheinlich zum größten Problem für die Polizei und die Sicherheitsbehörden beim Umgang mit terroristischen Bedrohungen geworden.” Für die Terrorismusabwehr sei es immer wichtig gewesen, die Kommunikation überwachen zu können. Das sei nun in zunehmendem Maße nicht mehr möglich.

Verschlüsselung (Shutterstock/Cousin_Avi)

Die verschlüsselte Kommunikation habe sich zu einem “zentralen Werkzeug terroristischer Operationen” entwickelt. Wainwright verlagern Terroristen beziehungswesie Terrorverdächtige ihre Aktivitäten immer häufiger in das Dark Web, um sich vor Ermittlern zu verbergen. Er forderte Technologiefirmen daher auf, die möglichen Folgen von Verschlüsselung für Strafverfolgungsbehörden zu bedenken.

Von der Position, die die meisten Technikfirmen durch Ausweitung der Verschlüsselung einnähmen, sei Europol enttäuscht. “Ich glaube, Technikfirmen machen das aufgrund einer wirtschaftlichen Notwendigkeit, die durch das angetrieben wird, was sie als Nachfrage von Verbrauchern nach mehr Privatsphäre für ihre Kommunikation wahrnehmen.” Es erschwere aber den Zugriff auf die Kommunikation der gefährlichsten Menschen, “die das Internet missbrauchen”.

Der Europol-Direktorkündigte in dem Interview mit BBC auch an, dass eine neuen Abteilung mit dem Namen “European Internet Referral Unit” geschaffen werden soll an. Ihre Aufgabe sei es, von Terroristen genutzte Websites zu finden und gegebenenfalls auch zu entfernen.

[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]

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