Smartphones mit Android 5.0 werden nun doch nicht ab Werk verschlüsselt

Smartphones und Tablets, die mit Android 5.0 Lollipop ausgeliefert werden, sind nun doch nicht ab Werk verschlüsselt. Das geht aus eiinem Bericht von Ars Technica hervor. Google bricht damit ein im Herbst 2014 gegebenes Versprechen. Die Geräteverschlüsselung als solche in Android 5.0 bleibt zwar enthalten, nun liegt es aber in der Verantwortung der Gerätehersteller, sie vor der Auslieferung zu aktivieren. Alternativ können Nutzer das Gerät nach der Inbetriebnahme verschlüsseln. Eine Ausnahme sind die aktuellen Nexus-Geräte. Das Smartphone Nexus 6 und das Tablet Nexus 9 sind bereits verschlüsselt, wenn ein Käufer sie das erste Mal einschaltet.
In einer E-Mail an ZDNet USA bestätigte Google die Entscheidung, nannte jedoch auch keinen Grund für die Kehrtwende. Es kündigte stattdessen an, die Verschlüsselung ab Werk mit einer künftigen Version des Betriebssystems einzuführen.
Bereits im September 2014 hatte Google-Sprecher Niki Christoff gegenüber der Washington Post angekündigt, dass “mit dem nächsten Android-Release die Verschlüsselung ab Werk eingeschaltet ist”. Adrian Ludwig, Lead Security Engineer für Android, bestätigte das Vorhaben einen Monat darauf in einem Blogeintrag. “Sobald Sie ein Gerät mit Android 5.0 einschalten, haben sie eine Vielzahl neuer Sicherheitsfeatures, die Sie schützen, wie Verschlüsselung ab Werk und einen Sperrbildschirm, der einfacher und leistungsfähiger ist als je zuvor. Die vollständige Verschlüsselung erfolgt beim ersten Start, unter Verwendung eines einmaligen Schlüssels, der das Gerät nie verlässt.”
Ars Technica erklärt unter Berufung auf mehrere Quellen, dass Google die Verschlüsselung aufgrund von Performance-Problemen nicht automatisch einschaltet. Nutzer, die mit älteren Nexus-Geräten auf eine Vorabversion von Lollipop umgestiegen sind, hätten berichtet, ihre Geräte seien nachher “unbrauchbar” gewesen.
[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]
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