M2M-Technologie fehlen noch tragfähige Geschäftsmodelle

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M2M (Bild: Shutterstock/nito)

“M2M-Projekte scheitern, weil sie unrentabel sind und das Vertrauen der Wirtschaft auf breiter Front bislang fehlt”, fasst Bettina Horster, Direktorin Mobile im eco – Verband der deutschen Internetwirtschaft e. V. die jetzt vorgestellten Ergebnisse der Expertenbefragung “M2M – Future Trends 2015” (PDF) des Verbandes zusammen. Insgesamt zeige der Report, dass in den Schlüsselbereichen Sicherheit, Wirtschaftlichkeit und Vermarktung noch ein großer Nachholbedarf besteht.

M2M-Technologie (Bild: Shutterstock/nito)

Von den befragten Experten gehen 79 Prozent davon aus, dass es vor allem an wirtschaftlich tragfähigen Geschäftsmodellen fehlt, um die M2M-Technologie für eine Mehrheit von Unternehmen attraktiv zu machen. 61 Prozent halten daher die Entwicklung rentabler M2M-Konzepte auch für das vordringlich zu bearbeitende Thema. Zweiter wichtiger Aspekt ist der Schutz von Unternehmensdaten und Know-how in einem Verbund mit anderen Unternehmen. Dritthäufigsten wurde der Aspekt “Monetarisierung der entstehenden Daten und Services” von den Experten als dringend zu bearbeitendes Thema genannt.

Nach Ansicht von Bettina Horster, Direktorin Mobile beim eco, ist zudem die hohe Komplexität von M2M-Projekten eine nicht zu vernachlässigende Hürde. Schließlich reiche das Spektrum der erforderlichen Expertise von Hardware, maschinennaher Programmierung bis hin zu internationalen Tarifmodellen der Netzprovider. Das halte insbesondere Mittelständler davon ab, M2M-Projekte in Angriff zu nehmen.

Zwar nimmt die Bedeutung von M2M seit Jahren zum Beispiel in der industriellen Produktion, im Transportwesen und Verkehrsmanagement, in der Gebäudetechnik und im Rahmen moderner Sicherheitstechnik zu, der große Durchbruch ist der Technologie bisher jedoch noch nicht gelungen. „M2M-Projekte scheitern derzeit noch zu oft, weil sie unrentabel sind”, so Horster. Sie fordert daher, dass M2M-Konzepte künftig Hightech und Finanzierbarkeit miteinander vereinen müssen.

Fehlendes Vertrauen der Wirtschaft und fehlende Sicherheitskonzepte sind für die für den "M2M – Future Trends 2015"-Report befragten Experten die größten Hürden für M2M-Projekte (Grafik: eco).
Fehlendes Vertrauen der Wirtschaft und fehlende Sicherheitskonzepte sind für die für den “M2M – Future Trends 2015”-Report befragten Experten die größten Hürden für M2M-Projekte (Grafik: eco).

“Die Ergebnisse des eco Reports zeigen, dass es bei M2M in den wichtigen Schlüsselbereichen noch ein größeres Vertrauensdefizit seitens der Wirtschaft gibt”, so Horster weiter. Beispielsweise seien 74 Prozent der befragten Experten der Meinung, dass die Angst vor Manipulation von außen und vor dem Ausspionieren des Kern-Know-hows in den Prozessen bei vielen Unternehmen den Einsatz von M2M verhindert. Und sogar 87 Prozent gehen zwar davon aus, dass die Unternehmen wissen, wie man Produkte verkauft – allerdings kein Konzept dafür haben, wie sie auf M2M basierende Services oder gar darüber erhobene Daten vermarkten.

Ungeachtet aller Schwierigkeiten erwarten die befragten Experten jedoch mehrheitlich, dass bis 2020 M2M-Technologie zum zentralen Wettbewerbsfaktor für den Standort Deutschland wird. Das mag auch daran liegen, dass über drei Viertel davon ausgehen, dass M2M-Technologien sich insbesondere in der Automobilbranche sowie in Transport und Logistik durchsetzen werden. Gut zwei Drittel nehmen zudem an, dass die Technologie bei Sicherheitstechnik und Überwachung Einzug hält. Jeweils 57 respektive 47 Prozent gehen davon aus, dass schon 2020 das Thema auch in Produktion und Maschinenbau eine zentrale Rolle spielen wird.

Prognose für den Einsatz von M2M-Technologie im Jahre 2020 nach Branchen (Grafik: eco)
Prognose für den Einsatz von M2M-Technologie im Jahre 2020 nach Branchen (Grafik: eco)

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