Groupon verzichtet nach Streit mit GNOME Foundation auf Namensrechte

Groupon hat seine Haltung im Streit mit der Gnome Foundation geändert. Wie Sri Viswanath als Vertreter des Unternehmens in einem Update zu einem Blogbeitrag von heute morgen mitgeteilt hat, lenkt das Gutscheinportal ein. Man sei nach “zusätzlichen Gesprächen mit der Open Source Community” zu dem Entschluss gekommen. Das im Mai vorgestellte Tablet-basierende Kassensystem, dass unter dem Namen “Gnome” auf den Markt kommen sollte, umzubenennen.

Welcher Art die “zusätzlichen Gespräche” waren, verrät Viswanath nicht. Es liegt jedoch nahe, dass die gar nicht stattgefunden haben, sondern dass die Tatsache, dass die GNOME Foundation mit ihrem Anliegen an die Öffentlichkeit gegangen ist, für den Sinneswandel ausgereicht hat. Das für seinen Linux-Desktop bekannte GNOME-Projekt hatte nämlich Anwender zu Spenden aufgerufen, mit denen es eine Klage gegen Groupon finanzieren wollte.
Laut der GNOME Foundation ist der Begriff “GNOME” seit 2006 eine eingetragene Marke. Man wehrete sich daher dagegen, dass Groupon diese Marke für ein Produkt nutzen wollte, das so eng mit dem GNOME-Desktop und der -Technologie verwandt ist.
“Es war nahezu unvorstellbar für uns, dass Groupon – mit einem Jahresumsatz von 2,6 Milliarden Dollar, einer kompletten Rechtsabteilung und einem riesigen Entwicklerstab – noch nie vom GNOME-Projekt gehört und weder unsere Markeneintragung noch unsere Website bei einer simplen Suche gefunden haben will”, heißt es seitens des Open-Source-Projekts. Dennoch habe man das Gutscheinportal anschließend kontaktiert und gebeten, einen anderen Namen zu wählen. Diese Bitte habe Groupon nicht nur abgelehnt, sondern sogar weitere Markenanträge mit mehreren Schreibweisen gestellt.
Dem Anwalt des GNOME-Projekts zufolge würden rund 80.000 Dollar benötigt, um die Registrierung der ersten zehn Markenanträge verhindern zu können. Falls es gelingen sollte, die Marke GNOME zu verteidigen, ohne diesen Betrag auszugeben, soll das restliche Geld in die Weiterentwicklung der Desktopumgebung fließen. Bisher haben Unterstützer über 21.000 Dollar für das Anliegen gespendet. Die kommen un wohl in gesamten Umfang der Weiterentwicklung zugute.
[mit Material von Björn Greif, ZDNet.de]
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