München festigt Bedeutung als ITK- und Medien-Standort

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laptop-bierkrug (Bild: Peter Marwan)

Zum Stichtag am 31. Dezember 2013 erwirtschafteten in München und dem Münchner Umland ‎‎34.975 Unternehmen der ITK- und Medien-Branche mit 147.000 ‎sozialversicherungspflichtig Beschäftigten einen Umsatz von 84,7 Milliarden ‎Euro.‎ Zu diesem Ergebnis kommt die Studie “IuK- und Medienstandort ‎München 2014” (PDF), die von der Landeshauptstadt München und der IHK für ‎München und Oberbayern in Auftrag gegeben wurde. Es ist seit 2008 das fünfte Mal, dass diese Daten in einem vergleichbaren Umfang erfasst werden.

laptop-bierkrug (Bild: Peter Marwan)

Im Teilsegment Software, Daten- und IT-Services sowie E-Commerce, auf das 41,8 Prozent der in der IuK- und Medienbranche sozialversicherungspflichtig Beschäftigten entfallen, kletterte die Zahl von 57.932 im Jahr 2012 auf 61.705. Der Umsatz legte von 10,12 auf 10,35 Milliarden Euro zu. Davon entfallen jeweils fast genau die Hälfte auf die Stadt München beziehungsweise das Umland.

Im Teilbereich Kabel- und Netzwerkbetreiber wurde ebenfalls sowohl beim Umsatz als auch der Beschäftigtenzahl eine Steigerung erreicht. Im Segment Bauteile und Komponenten, in dem zum Beispiel Firmen wie Infineon und Kontron angesiedelt sind, stiegt zwar die Zahl der Beschäftigten seit 2012 von rund 13.250 auf 14.970 an, der Umsatz ging aber von 37,81 auf 35,83 Milliarden zurück.

Noch weiter an Bedeutung verloren hat der Bereich Endgeräte und Endeinrichtungen: Während dort 2008, bei der ersten Erhebung, noch 14.700 Personen beschäftigt waren, sind es aktuell nur noch rund 4500 (2012: 5348). Interessant ist in dem Zusammenhang, dass der Umsatz im Bereich Endeinrichtungen seit 2009 kaum zurückgegangen ist: Während er 2008 bei 11,79 Milliarden Euro lag wurden 2013 immerhin noch 10,96 Milliarden Euro damit erwirtschaftet – mit weniger als einem Drittel der Beschäftigten.

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‎”Basis diese Erfolges ist die gesunde Münchner Mischung”, erklärt Peter ‎Driessen, Hauptgeschäftsführer der IHK für München und Oberbayern, in einer Pressemitteilung. ‎Sowohl die Landeshauptstadt, als auch das Münchner Umland profitierten ‎im IuK-Bereich und Mediensektor von einem extrem gesunden und ‎attraktiven Mix aus internationalen Großkonzernen, etablierten, lokalen ‎Unternehmen und interessanten neuen Unternehmen, so der IHK-Chef weiter. ‎‎”Während an anderen Orten oft ein großer Hype um die junge Start-up-‎Szene gemacht wird, werden in München von diesen Jungunternehmern ‎tatsächlich Umsätze generiert”, teilt er zudem Richtung Berlin aus.

Für die Zukunft zeigt sich die Branche optimistisch. 88 Prozent ‎der befragten Unternehmen machen sich hinsichtlich ihrer künftigen ‎Geschäftslage in München keine Sorge, sondern beurteilen diese als ‎befriedigend (48 Prozent) oder gar gut (40 Prozent). Lediglich 12 Prozent ‎geben eine schlechte Zukunftsprognose ab. In dieser Gruppe sind vor allem bei Kleinunternehmen mit weniger als zehn Mitarbeitern vertreten.‎

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Die vollständige Studie “IuK- und Medienstandort ‎München 2014” steht Interesssierten als PDF kostenlos zum Download zur Verfügung. Einen auch heute noch spannenden Blick hinter die Kulissen des IT-Standorts München hat die ITespresso-Schwestersite ZDNet bereits 2012 geworfen. Dabei wurden mit Videos sowohl die Bemühungen der Stadt zur Schaffung guter Rahmenbedingungen für die Branche als auch die Sicht ausländischer Firmen auf München als IT-Standort und die Perspektive mittelständischer Softwarefirmen beleuchtet. Außerdem warf ZDNet damals einen Blick in das Forschungsrechenzentrum der Deutschen Telekom und durfte sich vorab über den Aufbau des Supercomputers im Leibniz-Rechenzentrum informieren.

Tipp der Redaktion: Die ITespresso-Schwestersite ZDNet hat dem Mythos von “Laptop und Lederhose” nachgespürt: Lebt er oder hat er sich überholt und ist nur noch ein billiges Klischee? In neun Videos werden die IT-Branche im Großraum München, ihre Firmen, Organisationen und Menschen vorgestellt. IT-Standort München: Blicke hinter die Kulissen.

Hochtechnologie ist ohne Forschung nicht denkbar. Für den erfolgreichen Transfer zwischen Wissenschaft und Unternehmen werden die USA oft als Vorbild genannt. In München hat man jedoch eigene, gut funktionierende Modelle entwickelt. Sie erklärte 2012 aus Sicht der Hochschulen in München Professor Manfred Broy von der TU München.

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