DHL erprobt ab Montag Paketzustellung mit Drohnen

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DHL-Mitarbeiter in Bonn können sich ab Montag von einer Apotheke Erkältungsmittel per Paketkopter liefern lassen. Das hat der Bonner General-Anzeiger berichtet. Der Test läuft dem Blatt zufolge zunächst fünf Tage lang. Die Lieferungen werden zwischen 12 und 14 Uhr zugestellt. Den Postlern stehen neun Erkältungsmittel zur Auswahl.

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Der Paketkopter versorgt ab Montag in Bonn eine Woche lang DHL-Mitarbeiter mit Erkältungsmitteln aus einer Apotheke (Bild: DHL).

Für den Test hat laut DHL der Hersteller der Drohne eine Genehmigung eingeholt. Die Drohne navigiert per GPS, ein Mensch kann aber im Notfall übernehmen. Da der Flug im Wesentlichen über den Rhein führt, dürfte es allerdings kaum Schwierigkeiten geben, da dort wenig Hindernisse im Weg stehen.

Wie ein Sprecher der Post gegenüber der Bonner Zeitung erklärt, ist es bislang allerdings noch völlig offen, ob diese Zustellungsform den regulären Betrieb ergänzen wird. Zudem stehe das Projekt noch ganz am Anfang seiner Entwicklung. Es sei aber zum Beispiel vorstellbar, dass mittels Drohnen künftig Arzneimittel zugestellt werden.

Amazon probiert derzeit im Rahmen seines Programms Amazon Prime Air die Zustellung per Drohne aus. Binnen 30 Minuten nach der Bestellung sollen Pakete mit bis zu 2,5 Kilogramm Gewicht angeliefert werden. Dies sei im Umkreis von etwa 16 Kilometern vom Logistikzentrum aus möglich. Amazon-Chef Jeff Bezos hatte in einer US-Fernsehsendung erklärt, er könne sich vorstellen, dass das Angebot in vier bis fünf Jahren flächendeckend angeboten wird.

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Amazon-CEO Jeff Bezos (links) zeigt CBS-Moderator Charlie Rose die Prime-Air-Drohnen (Bild: CBS).

Bevor es soweit ist, sind aber zahlreiche rechtliche Fragen zu klären. In Deutschland unterliegt der gewerbliche Einsatz von Drohnen der Luftverkehrsordnung – und ist in geschlossenen Ortschaften nur in Ausnahmefällen möglich. Grundsätzlich müssen Genehmigungen für den Einsatz erteilt werden.

Für die kommerzielle Nutzung sind zudem die Regelungen zur Steuerung derzeit zu restriktiv: Lediglich computergesteuert dürfen sie nicht sein, es muss jederzeit ein Mensch eingreifen könne. Der muss sich allerdings in Sichtweite des Flugobjekts befinden – womit er dann das Paket auch gleich selbst ausliefern könnte. In einer Expertenrunde im November in Luxemburg zum Einsatz der Robotik in der Logistik kamen die Teilnehmer daher auch zu dem Schluss, dass in absehbarer Zeit vor allem bei Sortierung, Erkennung und interner Verteilung Roboter und Automatisierung helfen können. Die Zustellung dagegen bleibt wohl noch länger dem Menschen vorbehalten.

[mit Material von Martin Schindler, silicon.de]

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