Spammer halten deutsche Computernutzer für besonders doof

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e-mail-spam--eingang (Bild: Shutterstock)

E-Mail-Nutzer in Deutschland sind weltweit das beliebteste Ziel von Spam-Versendern. Das geht aus aktuellen Zahlen von Kaspersky Lab hervor. Sie erhielten demnach im September weltweit die meisten Spam-E-Mails. Außerdem empfangen deutschen Mailnutzer weltweit auch die meisten Mails mit Malware im Anhang oder Links auf infizierte Webseiten.

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Deutsche E-Mail-Nutzer sind nicht nur beliebtes Ziel von Spam-Attacken, sondern auch bei Versendern von Mails mit Malware ein beliebtes Ziel (Grafik: Kaspersky Lab).

Kaspersky wertet dafür aus, wie oft seine Software Mail-Antivirus Alarm schlug. Im September belegt Deutschland mit 12,67 Prozent weltweit den ersten Platz. Es folgen die USA (11,33 Prozent) auf Platz zwei und Großbritannien auf Rang drei (9,86 Prozent).

Die Zahlen lassen sich natürlich diskutieren: Durch das gewählte Messverfahren spielt die Anzahl der Kaspersky-Installationen eine gewichtige Rolle. Deren Anteil ist in Deutschland recht hoch. Außerdem spielt nicht nur die vermutete Intelligenz der Empfänger, sondern auch deren unterstellte Zahlungskraft einen Anreiz für die Spammer dar: Das zeigt sich zum Beispiel daran, dass im vergangenen Monat erstmals Saudi-Arabien in die Top-Zehn-Empfängerländer von Spam-Mails aufgerückt ist – obwohl das Land mit gut 28 Millionen Einwohnern in der Liste der bevölkerungsreichsten Länder deutlich weiter hinten rangiert.

Die Auswertung von Kaspersky Lab zeigt zudem, dass die meisten Spam-Mails aus Asien (59 Prozent) kommen. Aktive Absender sitzen zudem in Nordamerika (20 Prozent) und Osteuropa (12 Prozent). Westeuropa (4 Prozent) und Lateinamerika (2 Prozent) spielen eine untergeordnete Rolle. Tendenziell ist weltweite der Anteil der Spam-Mails am gesamten E-Mail-Aufkommen rückläufig. Im September waren es noch 66 Prozent, immerhin ein Rückgang von zwei Prozent im Vergleich zum Vormonat.

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Die meisten Spam-Mails, die an Empfänger in Europa gerichtet sind, kommen aus Südkorea (Grafik: Kaspersky Lab).

Interessant ist auch, aus welchen Ländern Spam-Mails in welche versandt werden: So “bedienen” Spammer Nutzer in Europa überwiegend von Servern in Südkorea aus. Weltweit empfangen dagegen laut hat Kaspersky die Menschen am meisten Spam aus China: Mehr als jede fünfte Spam-Mail stammt von dort. Auf Rang zwei und drei der Spam-Versenderländer folgen die USA (18,3 Prozent) und dann erst Südkorea (13,9 Prozent). Von Servern in Deutschland stammen demnach nur noch 0,8 Prozent des weltweiten Spam-Aufkommens.

Verstärkt nutzen Kriminelle Kaspersky zufolge die Aufmerksamkeit für den Bürgerkrieg in Syrien, um als Trittbrettfahrer mit sogenannten Nigerianischen Briefen, auch als Vorschussbetrug bekannt, Opfer anzulocken. Die Spammer verschicken diese E-Mails im Namen von Banken, humanitären Organisationen oder Privatpersonen.

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Weltweit gesehen tragen China, die USA udn Südkorea am stärksten zum Spam-Aufkommen bei (Grafik: Kaspersky Lab).

Die Masche ist immer dieselbe: In den E-Mails, die angeblich von namhaften syrischen oder britischen Banken kommen, wird erklärt, dass einige Bankkunden wegen der Unruhen in Syrien gerne Millionenbeträge von ihren Konten transferieren möchten und nach einem Partner suchen, der sie dabei unterstützen kann. Dafür wird eine Vergütung in Aussicht gestellt. Um Glaubwürdigkeit werben die Betrüger meistens mit einer Telefonnummer und eine persönlichen E-Mail des interessierten Bankkunden. Signalisiert der E-Mail-Empfänger Interesse, bitten sie ihn um einen geringen Geldbetrag für die Vermittlung und lassen danach nie wieder von sich hören.

In einigen Fällen gaben sich die Betrüger auch als Mitglieder des Internationalen Roten Kreuzes aus. Der Mail-Empfänger solle ein Paket mit einem Millionenbetrag in bar erhalten, von dem er die Hälfte bekomme, wenn er helfe, das Paket an einen Dritten weiterzugeben. Ebenfalls abenteuerlich: Die angebliche Geschichte eines Lehrers aus Syrien der darum bittet, verwaisten Kindern zu helfen, die eine große Summe von ihren Eltern geerbt hätten, das Land zu verlassen und das Geld zu investieren.

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