Open-Source-Projekt CyanogenMod wird Start-up

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Cyanogenmod Logo (Bild: CyanogenMod)

Das Open-Source-Projekt CyanogenMod wandelt sich zu einem Start-up. Bereits im April haben die Gründer von Benchmark Capital und Redpoint Ventures eine Anschubfinanzierung in Höhe von 7 Millionen Dollar bekommen. Das hat CyanogenMod-Entwickler Steve Kondik allerdings erst jetzt bekannt gegeben. Außerdem hat Kondik die weiteren Pläne für ein alternatives Mobilbetriebssystem “von Nutzern für Nutzer” dargelegt.

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Demnach will man sich bei der Entwicklung auf Bereiche konzentrieren, die von Google vernachlässigt werden und Produktivität vor kommerzielle Interessen stellen. Kondik kritisiert im Gespräch mit The Verge die heute angebotenen Smartphones als “mobile Registrierkassen”. Der Entwickkler weiter: “Wir wollen helfen, Sachen zu erledigen und das volle Potenzial aus diesen Dingern zu holen.” Besonders wichtig seien ihm und dem Team außerdem Sicherheit, Datenschutz und Privatsphäre. “Es lässt sich viel machen, wenn man darauf hört, was die Benutzer wollen.”

Kondik und die Geldgeber glauben, dass CyanogenMod gute Chancen hat, noch vor Windows Phone und Blackberry die Nummer 3 unter den Mobilbetriebssystemen zu werden. Bereits derzeit liegt die Anzahl der offiziell erfassten aktiven Nutzer bei 8 Millionen. Gezählt werden dabei nur Anwender, die Daten mit dem Projekt austauschen. CyanogenMod-CEO Kirt McMaster geht daher von einer tatsächlich doppelt bis dreimal so großen Nutzerbasis aus.

Außerdem gibt es noch zahlreiche sogenannte Android-Custom-ROMs, die auf CyanogenMod basieren. Zu ihnen gehören etwa MiUI – hinter dem der Smartphonehersteller Xiaomi steht, der Apple im chinesischen Markt überrundet hat. Dank Custom-ROMs lasen sich auch zahlreiche ältere Android-Geräte auf den neuesten Stand bringen, für die Hersteller beziehungsweise Netzbetreiber keine Updates anbieten.

Als Start-up will Cyanogenmod sich zunächst darauf konzentrieren, die Installation seiner Custom-Firmware zu vereinfachen und so auch für technisch weniger versierte Nutzer praktikabel zu machen. Bereits in den nächsten Wochen soll eine Cyanogen-Installer-App bei Google Play veröffentlicht werden, die einen bequemeren Weg und risikoloseren zur Aktualisierung des Telefon-ROMs anbietet. Bei Problemen und selbst Stromausfall soll das Gerät automatisch zu den Werkseinstellungen zurückkehren.

Das Unternehmen will die Firmware weiterhin kostenlos anbieten. Geld wollen die Gründer offenbar durch zusätzliche Dienste und die Zusammenarbeit mit Hardwareherstellern verdienen. Schon in der nächsten Woche wollen Kondik und McMaster eine Partnerschaft ankündigen – wahrscheinlich mit einem Hardwarehersteller.

[mit Material von Bernd Kling, ZDNet.de]

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