Mobilfunk-Provider: Abschied vom klassischen Kerngeschäft

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Voraussetzung für den Umbau der Geschäftstätigkeit sind schnellere mobile Breitbandnetze. Den Grundstein für den Aufbau dieser Long-Term-Evolution-Netze (LTE) wollen die Telekommunikationsunternehmen am 12. April mit der Ersteigerung freiwerdender Funkfrequenzen legen.

Neue Services dank LTE-Breitbandnetzen
Ziel der Mobilfunkbetreiber ist die Abnabelung von der traditionellen Telefonie, mit der die Unternehmen immer weniger Gewinne erzielen. Der Aufbau schneller LTE-Breitbandnetze ermöglicht hingegen das Angebot neuer Serviceleistungen, wie zum Beispiel mobile Webkonferenzen für Geschäftskunden. Auch Privatkunden können von der neuen Technik profitieren, denn dadurch können sie Filme und TV-Sendungen am mobilen Endgerät ansehen.

Die LTE-Technik eröffnet den Mobilfunkbietern neue Preismodelle, denn ein solches Netz ermöglicht es, Qualität und Geschwindigkeit auf verschiedene Kundenbedürfnisse zuzuschneiden. So können die Mobilfunkunternehmen beispielsweise Nutzern ihrer eigenen Download-Plattformen optimierte Verbindungen zuweisen im Vergleich zu anderen Internet-Quellen. Aus Sicht des Unternehmens wird zudem eine verbrauchsabhängige Auslastung der Netzkapazitäten möglich, vergleichbar mit dem Smart-Metering-Ansatz der Energieversorger.

Die maximale Geschwindigkeit von aktuell 100 MBit pro Sekunde wird abhängig von der Nutzung verteilt. Jeder Kunde entscheidet, welche Bandbreite und Qualität er benötigt und bucht bei Bedarf einen Premiumdienst hinzu. Über derartige Geschäftsmodelle werden die Netzbetreiber künftig den Löwenanteil ihrer Gewinne erzielen.

Selbstoptimierendes Mobilfunknetz
Abseits der Entwicklung innovativer Service-Angebote erhoffen sich die Mobilfunkunternehmen durch die neue Technik einen deutlich profitableren Netzbetrieb. Als „Selbstoptimierendes Netz“ (SON) wickelt die LTETechnik zahlreiche, bisher manuell durchgeführte Vorgänge automatisiert ab. Dazu gehören beispielsweise die Algorithmen zur Übergabe einer Mobiltelefonverbindung von einer Funkzelle zur nächsten.
„Dadurch sind im Kosteneinsparungen bis zu 30 Prozent möglich“, erklärt Peter Hascher von dem Management- und IT-Beratungsanbieter Steria Mummert Consulting.
(sg)

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Steria Mummert Consulting

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