Streik bei HP-Tochter EDS soll Geschäftsbetrieb nicht beeinträchtigen

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Der Kunde ist König, auch wenn es vielleicht zu Lasten der Mitarbeiter gehen kann: Die »globalen Lieferorganisationen« von EDS sollen helfen, Services für Kunden zu erbringen, während die Mitarbeiter in Deutschland streiken, verlautbart die Firma. So, wie Netzwerk-Administratoren ein »Failover-System« installieren, um Netzausfälle zu umgehen, hat EDS offenbar ein entsprechendes Dienstleistungs-Failover installiert.

Man respektiere die Entscheidung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für den Streik, erklärt EDS in einer aktuellen Pressemitteilung, und sei weiterhin gesprächsbereit. HP/EDS setze auf »die bewährte Zusammenarbeit mit den internen Mitbestimmungsgremien, die von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gewählt wurden«.

Bei der IG Metall klingt das anders: man habe es mit einem gesprächsunwilligen Arbeitgeber zu tun. Verdi-Bundesvorstandsmitglied Lothar Schröder: »Bisher hat sich die EDS-Führung Tarifverhandlungen zur Sicherung von Arbeitsplätzen und Standorten, von Arbeitsbedingungen beim Übergang zu HP sowie über Entgelterhöhungen verweigert«. Auch hoch spezialisierte Experten der IT-Branche bräuchten eben das gewerkschaftliche Mittel des Streiks, meint IG Metall-Vorstand Helga Schwitzer.

Weltweit wurden nach dem Kauf von EDS durch HP 24.500 Stellen gestrichen, in Deutschland sollen 839 von 2.700 Stellen an 18 Standorten abgebaut werden.

Der IT-Outsourcer muss nun also selbst Dienste auslagern. Wie der Streik sich auf die Bezahlung der übrig bleibenden IT-Mitarbeiter letztendlich auswirkt, ist noch nicht klar. (Manfred Kohlen)

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