Microsoft BizSpark: Gratis-Tools für Entwickler
Microsofts Portal BizSpark (deutsches PDF), eine Anlaufstelle für neue Firmen mit geringem Gründungskapital, soll technische Unterstützung »for free« gewähren. Zudem bietet der Riese aus Redmond den Start-Ups günstige Hosting-Kosten und kostenlose Tools. Bedingung ist ein Jahresumsatz von weniger als einer Million US-Dollar und die Neugründungen dürfen nicht älter als drei Jahre sein.
Das Angebot im BizSpark-Programm erscheint großzügig. Schafft es eine Firma in das Programm, steht ihr die aktuelle Software-Welt von Microsofts Produkten zur Verfügung:
Betriebssysteme:
– Windows XP – Professional/Home/Media Center Edition/Tablet PC Edition
– Windows Server 2008 (alle Versionen)
– Windows Server 2003 R2
– Windows Compute Cluster
– Windows SharePoint Services
Office:
– Office Ultimate/Enterprise/Professional Plus/Professional 2007
– Office Word
– Office Excel
– Office PowerPoint
– Office Outlook & Business Contact Manager
– Office Access
– Office Publisher
– Office InfoPath
– Office OneNote
– Office Communicator
– Office Groove
– Office SharePoint Designer
– Office Visio Professional
– Office Project Standard
– Office Accounting
– Office Business Scorecard Manager
– MapPoint, Office FrontPage
– Office Project Professional
– Office Project Server
– Office Project Portfolio Server
Tools:
– Access Developer Extensions
– Virtual PC
– Virtual Server
– .NET Framework
– .NET Compact Framework
– .NET Micro Framework
– Extensions für.NET Framework 3.0
– Windows SDK
– Platform SDK
– DirectX SDK
– Microsoft Baseline Security Analyzer 2.0
– Application Compatibility Tool Kit 5.0
– Windows Automated Installation Kit (WAIK)
– Windows Installer
– Windows Driver Kit (WDK)
– Windows Hardware Compatibility Test
– Visual Studio 2005
Bedingungen:
Nach drei Jahren zahlen die Neu-Firmen eine Gebühr in Höhe von 100 US-Dollar und haben bis dahin Zeit, sich um Produkte und Investments (auch im Institutionellen Umfeld) zu kümmern. Was auffällt, ist die Ankündung des Portals auf verschiedenen Webseiten im fernen Osten, etwa China und Malaysia. Auf den offiziellen englischen und deutschen Microsoft-Portal-Seiten ist von BizSpark noch nichts zu sehen, auch wenn das Portal selbst schon in deutscher Sprache vorliegt.
Investment-Partner gesucht:
Über BizTalk vermittelt Microsoft auch Investoren für die neuen Firmen. Einer der Microsoft-Partner ist die Firma »ACA« (Angel Capital Association) – diese steht aber nur an besonders prominenter Stelle, weitere Investmentfirmen sind ebenfalls mit an Bord. (Martin Bobowsky)

Meinung: Open Source Microsoft?
Die Ankündigung von Microsoft erfolgt zeitnah zum eigenen Grid-Computing-Projekt »Azure«. Auf dieser Plattform regt der Windows-Erfinder Entwickler an, in einem Open-Source-Modell Windows-Software zu schreiben. Und vor kurzem reduzierte Microsoft die Preise einiger Kern-Produkte, auch als Reaktion auf »Piraten-Märkte« im fernen Osten.
BizTalk macht etwas anderes: Microsoft verteilt nahezu kostenlos seine Software – das kann man als Reaktion auf wichtiger werdenden Open-Source-Bewegungen sehen. Die BizTalk-Produkte selber sind nach wie vor eng verflochten mit Microsofts Closed-Source-Ware. Der Riese aus Redmond reagiert nun auf Märkte, die viele unlizensierte Microsoft-Produkte aus Kostengründen verwenden (um mal den Begriff »Raubkopie« zu vermeiden). Nach wie vor scheint Microsoft auf eigene Closed-Source-Software zu setzen. Das macht die Auseinandersetzung mit den Konkurrenten in der weiteren Zukunft spannend (Martin Bobowsky)