Schwere Software-Auswahl
Aussehen ist nicht alles. Oder doch?

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Schwere Software-Auswahl

“Hässliche” Software ist oft besonders gut. Denn sie ist entweder sehr einfach gehalten, effizient und spartanisch, oder sie hat einen langen Entwicklungszyklus hinter sich, muss auf viele Vorversionen und viele Problemstellungen in der Praxis Rücksicht nehmen.

Das ist dann ein Indiz dafür, dass sie sehr gut in der Lage ist, mit vielfältigen Anforderungen zu Recht zu kommen. Sie hat sich andauernd bewährt im rauen Wettbewerb, sieht daher manchmal etwas mitgenommen aus. Man könnte natürlich auch absichtlich in die Irre geführt werden, von einem Hersteller, der eine neue Software absichtlich “hässlich” macht. Mir ist allerdings kein Fall bekannt, dass das gemacht worden wäre.

“Schöne” Software ist meist auch recht neu. Löst sie relativ einfache Sachverhalte, kann sie durchaus sehr gut sein. Selten jedoch ist “schöne” Software in der Lage, komplexe Sachverhalte genauso gut zu lösen, wie die “hässlichere” Alternative, wenn es eine gibt. Vom Endanwender getrieben, entscheiden sich Unternehmen zwar oft für die “schönere”, diese Entscheidung stellt sich aber mitunter als falsch heraus.

Manchmal gelingt es den Herstellern, “hässliche” Software in einer neuen Version “schön” zu machen. Das sind besondere Glücksfälle, insbesondere wenn auch die Bedienung vereinfacht wird. Im Markt der Massen-Standardsoftware ist das aber durchaus üblich, weil die Margen es ermöglichen und der Wettbewerb es erzwingt. Aber es ist nicht selbstverständlich.

Je weiter Sie Abseits von etablierter Standardsoftware oder sehr einfachen Problemstellungen evaluieren, desto eher sollten Sie darauf achten, sich vom Äußeren einer Software nicht blenden zu lassen.

Nikolaus Krasser, Pentos AG

IT Frontal
ist das Weblog der IT-Insider und ein “Ableger” von IT im Unternehmen. Hier berichten IT-Profis aus ihrem Alltag. IT im Unternehmen veröffentlicht von Zeit zu Zeit ausgewählte Blogbeiträge daraus im Web.

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