Polizeirehabilitation macht Jugendlichen zum Hacker
Ein neuseeländischer Teenager, der auf einen polizeilich bezahlten Computerkurs geschickt wurde – Teil einer “Rehabilitationsmapßnahme” – schaffte es, 50 000 Neuseeland-Dollar (rund 26 000 Euro) aus gehackten Internet-Banking-Konten abzufischen, berichtet der neuseeländische Dominion. (Der australische Sydney Morning Herald stellte heute die Geschichte hier ins Internet) .
Der Polizist Chris Muir sagte, der Jugendliche habe zahlreiche Daten von Computern der beraubten Privatpersonen decodiert – trotz Verschlüsselung. “Er holt sich eben was er braucht. Er ist ein schlauer Junge”. Es sei möglich, dass andere Bankkonten betroffen sind, zu denen aber noch keine Beschwerden bei der Polizei eingingen. Nur noch rund ein Fünftel des gestohlenen Geldes konnte wieder herangeschafft werden.
Der 16Jähjrige aus dem Ort Upper Hutt musste gestern vor Gericht erscheinen, weil ihm jetzt 26faches betrügerisches Hacking im August und September vorgeworfen wird. Die Polizei behauptet, er habe seine Viren und Trojaner in einem Online-Diskussinsforum verbreitet und damit Bankdaten von Dritten erspäht. Kunden der neuseeländischen Banken Westpac, ANZ und ASB seien betroffen, die größte Trasaktion hatte einen Betrag von 6323 US-Dollar.
Die Banken wollen den Schaden ersetzen, um die neuaufgeworfenen Fragen nach der Sicherheit des Onlinebanking zu zerstreuen.
Der Richter Pat Grace erklärte dem Jugendlichen, er habe “sehr intelligente” Vorkehrungen getroffen, um sich selbst zu bereichern. Ein Gnadengesuch und auch eine Bewährungsstrafe könne er nun nicht mehr erstatten – der junge Mann muss nun rund 5 Jahre ins Jugendgefängnis. Zuvor war er bereits wegen Kidnapping, Raub, Autodeiebstahl und Bedrohungen aufgefallen. (mk)