Widersprüchliche Aussagen zum deutschen Telekommunikationsmarkt
Gestern veröffentlichte die Deutsche Telekom ihre Zukunftsaussichten – unter Berufung auf die am selben Tag veröffentlichte Studie “Deutschland Online 4” spricht der Telekommunikationskonzern von einem branchenweiten Umsatzzuwachs um zwei Drittel auf 223 Milliarden Euro. Vor allem die Breitbandanschlüsse würden diese Entwicklung vorantreiben.
Demgegenüber sieht der Branchenverband Bitkom ein Nullwachstum der ITK-Branche (wir berichteten). Etwas differenzierter schreibt der Bitkom, dass lediglich der Breitbandbereich noch Zukunftsaussichten habe, die Telekommunikation insgesamt im folgenden Jahr aber stillstehen werde.
Deutschland sei mittlerweile der am schnellsten wachsende Breitbandmarkt Europas, erklärte Telekom-Vorstand Walte Raizner gegenüber dem Handelsblatt. Die Studie, die der T-Com-Chef zitiert, ist allerdings eher langfristig angelegt: Bis zum Ende des Jahrzehnts würden 2,6 Millionen Menschen die Triple-Play-Angebote nutzen (also Telefonie, Internet und Medien aus einer Quelle). Bis 2015 seien es sogar schon 7,5 Millionen.
Der Verband Bitkom dagegen sieht die Branche eher ganzheitlich – nicht nur auf Breitband-Angebote bezogen – und mittelfristig. Er gibt den Triple-Play-Träumen mancher Marktforscher keine guten Noten.
Telekom-Mann Raizner macht den Erfolg von Triple-Play abhängig von den “politischen Rahmenbedingungen” – und damit verbunden von den Investitionen ins VDSL-Netz. (mk)