100 Dollar-Laptop kostet 150 Dollar
Der Software-Verantwortliche des Projekts, Walter Bender, macht für die höheren als angenommenen Kosten die Batterie und das Display verantwortlich. “Ziel ist, den Preis bis 2008 auf 100 Dollar zu senken”, sagte Bender bei einer Konferenz in Kalifornien.
Ziel der Initiative des Computerwissenschaftlers Nicholas Negroponte ist, jedes Kind in Entwicklungsländern mit einem Laptop für 100 Dollar auszustatten.
Doch bereits vor einigen Monaten hatte er das Preisziel auf 135 bis 140 Dollar festgesetzt – nun musste die Organisation noch einmal einräumen, der Laptop werde teurer. Doch das Interesse sei groß: Libyen hat den Initiatoren zufolge 1,2 Millionen Geräte gekauft, sagte Bender. Weitere vier Millionen Laptops seien bereits vorbestellt.
Laut OLPC wurden bislang zwar erst zehn Stück des Modells B1 gebaut, dennoch mache das Projekt “gute Fortschritte”. In den kommenden Tagen soll die erste komplette Version des für den Laptop programmierten Linux-Derivats zusammengestellt werden. Über die verwendete Software seien sich die Organisatoren einig: Ein Webbrowser, ein Text-Editor, ein Chat-Programm sowie einfache Spiele wie “Memory” sollen bereits fertig programmiert sein. Sobald die Systemsoftware einsatzfähig ist, wird der Notebook-Hersteller Quanta 900 Stück produzieren. Sie sollen für mechanische Tests verwendet und an die Entwickler geschickt werden.
Das Modell B1 ist grün-weiß und hat die Größe eines Schulbuchs. Das Gehäuse sei aus Schmutz abweisendem Material gefertigt, die Tastatur zudem mit einer dünnen Gummischicht überzogen. Der Laptop ist mit einer Kamera ausgestattet und ist für VoIP-Funktionen vorbereitet. Das Display ist drehbar und ermöglicht somit die Nutzung als E-Book. Nach weiteren Tests soll laut Bender der zweite Prototyp B2 gebaut werden. Für das zweite Quartal 2007 ist die erste Auslieferung an Lybien, Argentinien, Nigeria und Brasilien geplant.(uk/mr)