Microsoft veröffentlicht Quellcode – eine Falle?
Die Free Software Foundation Europe (FSFE) befürchtet, dass sich Microsofts Ankündigung, die Windows-Quellcodes offen zu legen, als Falle entpuppen könnte. “Wer von diesem Apfel isst, erleidet vielleicht eine Copyright-Vergiftung”, lautete der bissige Kommentar von Carlo Piana, Anwalt der FSFE.
“Die Offenlegung heißt natürlich nicht, dass der Konzern auf seine Urheberrechte verzichtet. Es ist eben Shared und nicht Open Source. IT-Experten sollen sich davon überzeugen können, dass mit unseren Systemen alles in Ordnung ist”, erläutert Microsoft-Sprecher Thomas Lutz.
Microsoft wollte mit diesem Schritt die Auflagen aus dem Wettbewerbsverfahren der EU-Kommission erfüllen. Damit scheint der Streit mit der EU-Wettbewerbskommission aber noch nicht beizulegen. Kommissions-Sprecher Jonathan Todd: Damit sind nicht alle Auflagen der EU erfüllt. Bis zum 15. Februar hat Microsoft nun Zeit, auf die EU-Vorgaben zu reagieren. Falls nicht, drohen Strafzahlungen in Höhe von zwei oder sogar fünf Millionen Euro täglich. (rm/mk)