Online-Petition fordert offene Dateiformate in Bundesbehörden
Vor nicht allzu langer Zeit öffnete der Bundestag sein System für e-Petitionen. Dies wurde auch ordentlich genutzt – und verschaffte den Beamten der Behörde ausreichend zusätzliche Arbeit. Die Verfechter offener Software, darunter Andreas Spengler, rechneten in ihren Petitionen nun vor, wieviel Geld die Regierung mit offenen Standards sparen würde. Aus Gründen des “leichteren Zugangs, der günstigeren Archivierung und der Barrierefreiheit” sollen nach Spenglers Petition nun Bundesbehörden ausschließlich offene Standards wie das OpenDocument-Format verwenden.
Die Nutzer anderer Programme als der von Microsoft hätten zusätzliche Kosten, um die politischen Dokumente lesen zu können. Entweder sie müssten die Daten konvertieren oder sie seien ganz ausgeschlossen. Auch die Bundesbehörden müssten wegen des zeitlich begrenzten Supports durch Microsoft und der nötigen Software-Updates hohe Kosten verantworten.
Offene Standards dagegen würden garantieren, dass jeder diese Dokumente verwenden könne.
Das Petitionsystem der Bundesregierung greift auf ein Online-System der Napier Universität in Edinburgh zu, wo die Petition auch diskutiert werden kann; Unterstützter können sie noch bis zum 27. Dezember 2005 unterzeichnen. Weil die Zugriffrsrate so hoch war, sperrte die Universität in Schottland jetzt offenbar zeitweilig ihre Server für den Bundestag. Über den Service e-petitionen.bundestag.de ist der Dienst zurzeit nicht verfügbar; wer direkt die deutschen Petitionsseiten der Uni in Napier anwählt, erhält jedoch Zugang und kann dort die Petition unterschreiben. (mk)