Mediaserver Terastation
Ein Datenmonster für ein Terabyte
Speicherprobleme
Mediaserver Terastation
Festplatten sind so eine Sache. Ich kann mich an meinen ersten Pentium-PC erinnern. 60 Megahertz, 540 MByte Speicher, 8 MByte RAM. Im Vergleich zum Vorgänger, einem 386er, hatte sich die Speicherkapazität verzehnfacht eine unglaubliche Menge. »Das kriege ich nie voll«, habe ich mir gedacht, und tatsächlich: Mit DOS und Windows 3.11 waren nur wenige Megabyte belegt. Lediglich das (auf einem riesen Haufen Disketten) mitgelieferte O/S2 habe ich schnell wieder entsorgt weil es schlecht war.
Ein, vielleicht zwei Jahre später war alles dahin. 60 Megahertz sind grottig langsam, die Platte platzt aus allen Nähten und Windows 95 quält sich wahnsinnig mit dem bisschen RAM. Beim Aufrüsten kam eine 2,5-GByte-Seagate-Platte dazu. Tierisch groß, unvorstellbar, dass die jemals voll werden könnte. Etwas später kam dann die 8-GByte -Platte, aber die Ernüchterung, dass auch die bald voll ist, habe ich gleich mitgekauft.
Anschluß Gigabit-LAN
Das nächste Mal hatte ich wieder dieses Gefühl, den Speicher niemals belegen zu können, aber erst vor kurzem nach fast zehnjähriger Pause. In der Redaktion wurde ein braunes Paket von Buffalo angeliefert; im Inneren: die Terastation. Ein silbergrauer Kasten, halb so groß wie ein PC und mit viel weniger Anschlüssen. Lediglich eine parallele Schnittstelle, vier USB-Ports, Gigabit-LAN sowie eine Strombuchse befinden sich auf der Rückseite. In dem Kasten sind vier 250-Gig-Platten von Maxtor verbaut, ergibt ein knappes Terabyte Speicher zum direkten Anschließen an das Netzwerk.
Raid-5-Verbund
Mediaserver Terastation
Zugegeben, wer mitdenkt, reduziert die Kapazität freiwillig um ein Viertel. Zugunsten eines Raid-5-Verbundes, denn dann darf auch mal eine der vier Maxtors den Geist aufgeben, ohne dass gleich alle Daten weg sind. Diese und andere Einstellungen stehen im Web-Interface zur Verfügung. Der Zugriff erfolgt mit einem beliebigen Browser oder über den Wizard auf der Setup-CD. Bereits während die Terastation ihre Platten formatiert und das Raid einrichtet, nimmt sie bereitwillig Daten entgegen. Der Zugriff klappt je nach Einstellung über die Windows-Freigabe, Apple-Share oder sogar per FTP. Das eingebaute User-Management verhindert, dass Kollegen im Büroeinsatz an private Dokumente kommen. Beziehungsweise, dass die Kinder Zugriff auf Material erhalten, das nicht für ihre Augen bestimmt ist, wenn die Box zu Hause steht.
Schreiben und Lesen
Der Zugang per FTP kann beschränkt oder auch für anonyme Besucher gestattet sein; über Schreib- und Leserechte entscheidet man bei der Konfiguration. Wer seinen DSL-Router für Port-Forwarding konfiguriert und eine DynDNS-Adresse einrichtet, kann dann auch aus dem Internet auf seine Daten zugreifen.
Prädestiniert ist die Terastation für das Speichern von Musik, Filmen und Fotos. Denn ein UPnP-Server ist bereits eingebaut. Das bedeutet, dass etwa der DVD-Player von Buffalo (Link Theater) oder beliebige Streaming-Clients anderer Hersteller (siehe AVDC 7/05, ab Seite 82) direkt über Netzwerkkabel oder WLAN auf die Daten zugreifen können. So spart man sich das Brennen von DVDs und CDs und den PC im Wohnzimmer.
Netzlösung des Monats
Mediaserver Terastation
Im Link Theater erscheint die Terastation ohne weitere Konfiguration ~okay, der UPnP-Server möchte einen Mausklick zum Start im Hauptmenü. Wer sie auswählt, bekommt die Ordnerstruktur zu Gesicht und kann direkt auf MP3-Files, Fotos oder Filme im AVI-, MPEG- oder VOB-Format zugreifen.
Die Terastation fühlt sich überall wohl, im Büro erfüllt sie aber noch einen weiteren Zweck: Wer seinen Drucker an einen der vier USB-Ports ansteckt, hat gleich einen Printserver mitgekauft. So kann jeder PC und jedes Notebook im Netz direkt drucken, ohne dass ein anderer Rechner laufen muss. Sind die Daten wirklich wichtig, empfiehlt sich der Einsatz einer Notstromversorgung. Für diesen Zweck gibt es die serielle Schnittstelle.
Erweiterung denkbar
Alternativ oder zusätzlich ist der Anschluss weiterer Festplatten möglich, die dann ebenfalls per Netzwerk erreichbar sind. Wer noch vier 250er-Platten ansteckt, verdoppelt das Volumen auf 2 Terabyte. Wie soll man das nur voll bekommen?
Mittlerweile sehe ich die Kapazität wieder realistisch. Zwar ist die Terastation mit Musik kaum zu füllen, denn 1024 GByte Speicher entsprechen knapp zwei Jahren Sound nonstop und ohne Wiederholungen. Aber mit etwa 170 Filmen in DVD-Qualität ist das Ding voll. »Kein Problem«, meint einer meiner Kollegen.
Hersteller: Buffalo
Produkt: Terastation
Internet: www.buffalo-technology.de
Preis: ab EUR 650/800/1650 (0,6/1,0/1,6 TByte)
TECHNISCHE DATEN
Abmessungen (mm): 168 x 221 x 241
Gewicht (kg): 7,2
Schnittstellen
IDE: 4 x Ultra ATA / 133
USB: 4 x USB 2.0
LAN: 10/100/1000 MBit/s
Seriell: RS232 für USV-Anschluss