Unternehmenskultur
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Welche Unternehmen nutzen IT, um aus ihren Human Resources (HR) das Beste zu machen?

Einer meiner Standardwitze ist, dass IT-Leute sehr schlecht im

Human Resources Bereich sind, aber nicht so schlecht wie die HR-Abteilung. Auf der Suche nach weiteren Binsenwahrheiten kam mir eine Idee: Warum nicht einmal die HR-Methoden von zwei IT-Lieferanten mit denen von zwei Nicht-IT-Firmen vergleichen ?
Ein flüchtiger Blick auf vier Webseiten enthüllt eine Menge.

Beispiel Eins: Microsoft

Geht man in den Bereich “About Microsoft” der Website des Softwareriesen, wird man feststellen, dass die Firma eine große Vielfalt aufweist, sich gesellschaftlich engagiert, es werden der Auftrag der Firma dargestellt und die Unternehmenswerte. Weniger liest man allerdings, wie Microsoft die IT in den Microsoft-Büros anwendet.
Durch die Verwendung von Portraitfotos ist der Abschnitt über Firmenkarrieren auf viele Arten exemplarisch. Dennoch sind die Newsletters über Karrieren bei Microsoft, wie die Einträge in das laborähnliche Centre for Information Work veraltet.

Ich mag Microsoft. Diese Mängel sind sehr schade, denn das Unternehmen und andere IT-Firmen schaffen es, dass sehr unterschiedliche Arten von qualifizierten Mitarbeitern relativ zufrieden sind. Dennoch spiegelt das öffentliche Bild der HR-Praxis von Microsoft

wider, dass IT-Unternehmen noch wesentlich mehr tun könnten, um die Vorzüge und den Nutzen von IT bei der Arbeit darzustellen.

Beispiel Zwei: Nokia

Die Webseite von Nokia enthüllt auch eine Menge. Sie nimmt die Work-Life-Balance sehr wichtig, ebenso die Gesundheit und die spezielle Arbeitsweise bei Nokia. Und es gibt eine sehr nützliche öffentliche Diskussion darüber, was die Texter auf wunderbare Weise als “leistungsgerechte Entlohnung” bezeichnen. Die interne Kommunikation von Nokia ist wirklich beeindruckend. Der Nokia News Service besteht aus einem täglichen Internetbulletin über globale, unternehmensrelevante und lokale Neuigkeiten. Es gibt die Möglichkeit, die News den Interessen und Erfordernissen von Nokia-Mitarbeitern anzupassen, je nach Geschäftsfeld, Funktion oder geografischem Standort.

Das Unternehmen nimmt auch die gedruckte Kommunikation ernst. Um seine Mitarbeiter zu erreichen, veröffentlicht die Firma mehr als 50.000 Exemplare seines Nokia People Magazins – und das acht mal im Jahr in englisch, finnisch, chinesisch und deutsch.

Beispiel Drei: Glenmorangie

Kommen wir nun zu der Schottischen Whiskybrennerei Glenmorangie. Im August 2002 hat die Firma ein Zentrum für E-Learning eingerichtet. Bis zum letzten Sommer haben ca. 250 von 340 Mitarbeitern die obligatorischen Kurse von einmal einer Stunde pro Woche durchlaufen. Die Kurse fanden in der Arbeitszeit statt und es ging um die Kundenbetreuung. Die Kosten: ca. 25 Pfund pro abgeschlossenem Kurs, der freundlicherweise von dem Provider Thomson NetG zur Verfügung gestellt wurde. Dagegen hätte ein Kurs mit konventionellen, nicht elektronischen Methoden vielleicht 50 Pfund gekostet. Die Arbeitsunfälle sanken um 38 Prozent. Die Produktivität wurde gesteigert. Im vorigen Oktober dann bezahlte LVMH Moët Hennessy Louis Vitton 300 Millionen für Glenmorangie – fast 1 Million pro Mitarbeiter. Aber die Webseite der Firma sagt dazu nur wenig.
Sie lässt sich nur des Langen und Breiten positiv über die Facharbeiter von Glenmorangie aus.

Letztes Beispiel: Adecco

Adecco ist ein französisches Dienstleistungsunternehmen im Bereich Arbeitsvermittlung. Seine Webseite singt nicht so sehr das Loblied auf Adecco – sie leistet insbesondere einen Beitrag zu einer echten aufklärerischen Analyse von Beschäftigungsproblemen dritter Parteien. Hier verwendet Adecco IT, um wegweisende Gedanken zum Ausdruck zu bringen.

Zusammengefasst kann man sagen, dass der HR-Teil Ihrer Firmenwebsite besondere Aufmerksamkeit verdient. Schließlich wendet sie sich nicht nur an potentielle neue Mitarbeiter sondern auch an die intelligente Öffentlichkeit. Sie muss topaktuell sein, den Leser anlocken und interessieren, und wo vorhanden, den echten Erfolg des E-Learnings feiern.

Eine Webseite hält dem wahren Gesicht eines Unternehmens den Spiegel vor. Es könnte sich demnach als nützlich erweisen, die HR-Abschnitte der Website wirklich zu aktualisieren und auf den neuesten Stand zu bringen.

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