US-Regierung erzwingt von Microsoft früheren Zugriff auf Patches
Die US-Regierung erhält künftig früheren Zugriff auf Fehlerkorrekturen in Microsoft Software-Produkten. Die Air Force kann so die Patches 30 Tage vor der offiziellen Freigabe durch das Unternehmen in der Praxis auf Kompatibilität testen. Das Ministerium für Heimatschutz verteilt die Updates an andere Regierungsinstitutionen, die diese dann schneller einsetzen können, teilten Microsoft und das Büro für Management und Budget des Weißen Hauses gestern in Washington mit. Damit nutzt die US-Regierung ihre Macht als Großkunde des Unternehmens, um ihre Sicherheitsinteressen durchzusetzen. Zudem ist das Stopfen der ständigen Sicherheitslücken in Microsoft-Produkten ein erheblicher Kostenfaktor für den Kunden.
Der Plan, der im Laufe des Jahres umgesetzt wird, war der Schlüssel für einen 500 Millionen-Dollar-Vertrag, den die US-Luftwaffe im letzten Jahr mit dem Software-Konzern abgeschlossen hatte. Dies sagte Curt Kolcun, der bei Microsoft das Geschäft mit der Regierung koordiniert. Die Air Force betreibt 700.000 PCs und Notebooks mit Microsoft-Produkten. Ziel ist es, zehn Minuten nach der endgültigen Freigabe der Patches durch Microsoft alle Systeme aktualisieren zu können.
Die US-Administration ist nicht die einzige Teilnehmerin an dem so genannten “Security Update Validation Program” von Microsoft. Wie das Unternehmen angab, seien auch Kunden aus dem Bereich Banken und Fertigung im inneren Kreis, darunter auch der Automobilkonzern General Motors. “Die Zahl der Teilnehmer ist jedoch strengstens limitiert”, so ein Sprecher. Die Übermittlung der Updates erfolgt über einen “privaten Kanal”, den das Unternehmen nicht genauer beschreiben wollte, um jedes Durchsickern der höchst sensiblen Informationen an Hacker zu verhindern. (mk)
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