Regulierungsbehörde: Marktanteil der Telekom-Konkurrenten bei DSL wächst stetig
2004 habe sich hier die Zahl der Telekom- Konkurrenten fast verdoppelt, sagte Behördenpräsident Matthias Kurth am Mittwoch in Bonn. Zudem stellte er eine “begrüßenswerte Tendenz zum Aufbau eigener Infrastruktur” bei den Unternehmen fest.
Insgesamt habe sich das Wachstum auf dem gesamten Markt für Telekom-Dienstleistungen 2004 abgeschwächt. Der Umsatz legte dem Jahresbericht der Regulierungsbehörde zufolge um rund zwei Prozent auf 64,5 Milliarden Euro zu. Im Jahr 2003 war er noch um drei Prozent gewachsen; auch das Investitionsvolumen lag mit etwa 4,4 Milliarden Euro etwas geringer als 2003. Der Großteil der Erlöse entfiel weiter auf das Festnetz.
Besonders bei den DSL-Anschlüssen habe sich die dynamische Entwicklung fortgesetzt, sagte Kurth. Der wichtigste Grund sei dabei die Einführung des Wiederverkaufs von DSL-Anschlüssen der Telekom durch andere Unternehmen. Von den insgesamt 6,7 Millionen DSL-Anschlüssen, die Ende vergangenen Jahres in Betrieb waren, entfielen knapp 1,2 Millionen auf alternative Anbieter. Damit stieg ihr Anteil deutlich: 2004 waren es 17 Prozent, im Jahr 2003 noch rund neun Prozent. Bei der Gewinnung neuer Kunden kamen diese Unternehmen im Schnitt auf rund ein Drittel.
Auch bei den DSL-Internet-Zugängen hat die Telekom harte Konkurrenz: Hier stieg der Wettbewerberanteil um neun Prozentpunkte – auf nun rund 35 Prozent. Um eigene DSL-Anschlüsse anbieten zu können, brauchen die Unternehmen einen direkten Zugang zu den Endkunden. Dafür mieten sie meist die im Besitz der Telekom befindlichen Hausanschlüsse. Parallel zum Wachstum des DSL-Marktes zog auch hier die Nachfrage an. Die Zahl der Teilnehmeranschlussleitungen (TAL) legte um den Rekordwert von 610.000 auf knapp zwei Millionen zu.
In diesem Jahr erwartet Kurth bei der letzten Meile eine weitere Beschleunigung auf mindestens eine Million Anmietungen. Auch Unternehmen, die bisher Dienste ohne eigenes Netz anböten, prüften nun verstärkt den Aus- und Aufbau eigener Infrastrukturen. Als weitere Breitband-Auffahrt ins Internet steht das Fernsehkabel zur Verfügung. Hier sieht der Regulierer ein wachsendes Kundeninteresse. 2004 habe sich die Zahl der Haushalte, die so ans Web angeschlossen sind, auf 145.000 mehr als verdoppelt. “Anschließbar wäre ein Mehrfaches davon”, sagte Kurth. Die großen Kabelgesellschaften hätten die Verteilnetze so weit ausgebaut, dass über drei Millionen Wohnungen versorgt werden könnten. (mk)
( – testticker.de)