Labor-Studie: Funkwellen von Handys verändern DNS-Strang
Unter der Leitung der Deutschen Forschungsgruppe
Verum wurde unter Laborbedingungen untersucht, welche Auswirkung elektromagnetische Strahlungen auf menschliche und tierische Zellen hat. Die so genannte Reflex-Studie wurde in sieben europäischen Ländern von 12 Forschergruppen über einen Zeitraum von vier Jahren durchgeführt. Dabei zeigten sich Schäden in Form von DNS-Ein- und Doppelstrangbrüchen. Die Schädigung konnte nicht immer von der Zelle wieder behoben werden. Die DNS ist ein sehr großes Molekül, das als Träger der Erbinformation dient.
Nach Aussage des Projektleiters Franz Adlkofer war der Schaden für die nächste Generation von Zellen irreversibel. Das bedeutet, dass sich die Veränderung auf neue Zellen übertragen hatte. Mutierte Zellen werden als möglicher Grund für Krebskrankheiten angesehen.
Der SAR-Wert (gibt die Strahlungsleistung an, die vom Körpergewebe, insbesondere dem Kopf, während des Mobiltelefonierens aufgenommen wird und zur Erwärmung des Gewebes führt) betrug bei der Untersuchung zwischen 0,3 bis 2 Watt pro Kilogramm.
Die meisten Handys haben eine Strahlungsleistung zischen 0,5 und 1 Watt pro Kilogramm. Der international festgelegte Grenzwert liegt bei 2 Watt pro Kilogramm. Da die Studie unter Laborbedingungen durchgeführt wurde, konnten nach Angaben der Forscher keine Gesundheitsschäden festgestellt werden. Jedoch, so das Fazit, aufgrund der genotoxischen Effekte seien weitere Untersuchung zwingend notwendig, und zwar an Tieren, aber auch an Menschen, die sich als Testpersonen zur Verfügung stellen müssten. Schon bei früheren Untersuchungen wurden bestimmte Nebenwirkungen durch die Nutzung von Handys nachgewiesen wie die Erwärmung des Gewebes, aber auch Kopfschmerz und Erbrechen. Langzeitschäden konnten aber bisher nicht belegt werden.
Die Mobilfunkindustrie besteht darauf, dass es durch die elektromagnetische Strahlung bei der Benutzung von Handys nachweislich zu keiner Gesundheitsschädigung kommt. Auf die Ergebnisse der neuen Studie hat die Industrie bisher nicht reagiert. Weltweit nutzen etwa 1,5 Milliarden Menschen Handys, in laufenden Jahr sollen insgesamt 50 Millionen verkauft werden. (ah)
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