Video-Überwachung per PC
Kameras mit Nachtsichtfunktion

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Video-Überwachung per PC

Eine Kamera im Eingang, Garten oder am Parkplatz ist eine feine Sache. Besucher erkennen Sie so schon, bevor es klingelt, und Sie können sich in Ruhe überlegen, ob Sie zu Hause sind, oder nicht. Praktisch ist auch eine automatische Überwachung. So bleiben Gäste in Abwesenheit nicht anonym.
Schwierig war bislang allerdings die Auswahl der Kamera. Netzwerkfähige Modelle im wetterfesten Gehäuse schlagen locker mit 500 Euro zu Buche, eine gute Mobotix kostet fast das Dreifache. Zu viel für eine Spielerei. Die Alternative sind analoge Überwachungssysteme. Komplette analoge Anlagen bestehen in der Regel aus Kamera und Monitor. Doch die Erweiterung ist schwierig: Langzeitvideorekorder sind teuer, automatische Bewegungserkennung ist nicht zu realisieren und Zugriff aus der Ferne nicht möglich.

Kameras im Metallgehäuse

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Eine entsprechende Kamera im wasserdichten Metallgehäuse mit Infrarot-Leuchtdioden für die Nachtbeleuchtung gibt es bereits ab 60 Euro. Die Leistung eines solchen Geräts, etwa der Outdoor-Cam von Swann, ist beträchtlich. Bei Bedarf reicht eine 9-Volt-Batterie zur Stromversorgung aus. Das Gerät liefert tags wie nachts ein gestochen scharfes Bild, hat allerdings leichte Probleme mit schnellen Helligkeitsänderungen. Trotzdem ist das bei Pearl erhältliche, erstaunlich kleine Gerät im Metallgehäuse ein guter Kauf. Wer etwas tiefer in die Tasche greifen möchte, kann für knappe 150 Euro bei ELV eine Kamera mit Sonnenblende und spezieller Beschichtung der Scheibe bekommen. So sind sogar im Dunkeln farbige Aufnahmen möglich; schnelle Bewegungen und Helligkeitswechsel sind kein Problem.

Analoge Bilder digitalisieren
Damit die schönen Kameras ihre Fähigkeiten voll ausspielen können, sind Lösungen nötig, die das analoge Bild digitalisieren und in den PC einspeisen. Eine Möglichkeit ist etwa der X-Guard USB von Grandtec. Er soll ab Ende September für knapp 100 Euro bei ELV erhältlich sein und ermöglicht den Anschluss von bis zu vier Kameras per Cinch-Kabel. Die mitgelieferte Software enthält eine Bewegungserkennung. Wer einen bestimmten Bildausschnitt, etwa eine Tür, kontrollieren möchte, legt einfach eine Maske über den entsprechenden Bereich. Tut sich innerhalb dieses Areals etwas, nimmt die Software sofort einen Videoclip auf. Der integrierte Webserver erlaubt den direkten Zugriff auf Standbilder. Wenn es also beispielsweise an der Tür läutet, reicht ein Klick im Browser und schon ist der Besucher im Büro auf dem Monitor zu sehen.

Bild: Die Netzwerkkamera WVC54G hat ein Display auf der Vorderseite, das die per DHCP zugeteilte IP-Adresse zeigt.

Aufnahme mit Grafikkarte

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Aber auch billige TV- oder sogar Grafikkarten mit Video-in eignen sich zur Aufnahme. Wem eine Kamera reicht, der kann sie dort anschließen und mit einer Software, etwa Go1984 oder Supervision Cam (beide Programme finden Sie auf der Heft-CD, einen Workshop zu Supervision Cam auf Seite 70) das Bild auswerten. Bewegt sich etwas, senden die Tools auf Wunsch etwa eine E-Mail an eine voreingestellte Adresse und hängen ein Standbild an.
Überwachung per Webcam
Wer ein Zimmer kontrollieren möchte, kommt deutlich günstiger davon. In Verbindung mit den oben genannten Programmen fungiert jede billige Webcam als leistungsfähige Überwachungsanlage. Per USB angeschlossen erscheint sie als Videoquelle in den Einstellungsmenüs der Software; eine Überwachung kann sofort beginnen.
Soll nicht permanent ein PC laufen, bieten sich Netzwerkkameras an. Günstige Modelle gibt es bereits für unter 100 Euro. Sie werden direkt mit dem Netzwerk verbunden. Der Zugriff ist von jedem PC im LAN aus möglich, aus dem Internet nur, wenn der Router entsprechend konfiguriert ist und Anfragen an den HTTP-Port 80 an die interne IP-Adresse der Kamera weiterleitet. Ist ein VPN vorhanden (siehe Seite 72), sind sogar mehrere Cams über das Internet erreichbar.

Bild: Die außentaugliche Mobotix-Webcam ermöglicht das Einblenden von Grafiken in das Bild.

Bewegungsmelder

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Etwas teurere Modelle kommen mit integrierter Bewegungserkennung. Sie senden E-Mails mit angehängtem Bild oder speichern es auf einem FTP-Server. Netzwerkcams mit WLAN ersparen die nervige Verkabelung, einen Stromanschluss benötigen sie aber.
Die Luxusvariante ist sogar vollständig beweglich. Über den Browser gesteuert richtet sie ihre Linse per Mausklick auf ein bestimmtes Objekt aus. Allerdings benötigen sowohl das Modell von D-Link als auch das von Level 1 ein spezielles Browser-Plug-in, das derzeit nur mit Microsofts Internet Explorer zusammen funktioniert.
Die absolute Oberklasse bieten Hersteller wie Axis oder Mobotix. Deren Kameras sind von Haus aus netzwerkfähig und die meisten auch im wetterfesten Gehäuse untergebracht. Nachtsicht gibt es optional.

Bild: In einer Zigarettenschachtel hat die Spycam (bei Pearl erhältlich) locker Platz. Unten hängt das Mikrofon.

Workshop Videoüberwachungszentrale

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Bewegungserkennung konfigurieren
Um beispielsweise eine Tür zu überwachen, muss unter Konfiguration/Einstellungen im Reiter Bewegungserkennung zunächst die richtige Videoquelle ausgewählt sein. Darunter befinden sich die Einstellungen für die Empfindlichkeit der Bewegungsüberwachung, welche gut angepasst sein sollten, um Fehlalarme zu vermeiden. Dabei hilft die Funktion Maske, die Bildbereiche ausschließt. Außerdem erkennt sie Objekte an der Farbe und ignoriert so beispielsweise sich im Wind bewegende grüne Blätter. Alternativ dazu kann das Programm für die Dauer, in der die Box Berechne Maske aktiviert ist, eine Maske berechnen. Alle während dieses Zeitraums erkannten Bewegungen ignoriert die Software dann bei der späteren Überwachung. Dies ist ideal, um regelmäßige Bewegungen als Grund für einen Fehlalarm auszuschließen.


Reaktionen festlegen

Der Reiter Bild speichern in den Einstellungen legt fest, ob, wo und wie viele Bilder die Software auf eine registrierte Bewegung hin speichern soll. Zusätzlich kann Supervisioncam unter dem Reiter AVI auch Videos aufzeichnen. Dazu muss die Checkbox Starte AVI Aufnahme, wenn eine Bewegung erkannt wurde aktiviert und darunter das gewünschte Videokompressionsformat ausgewählt sein. Ist in der angeschlossenen Kamera ein Mikrofon integriert oder ein anderes am PC angeschlossen, nimmt der PC durch Aktivieren der Box Zusätzlich Ton aufnehmen auch Audio auf.

Überwachung starten

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Mit Konfiguration/Speichern sichert die Überwachungssoftware die Einstellungen in eine Datei. Dadurch ist es möglich, zwischen mehreren Profilen für verschiedene Anwendungen zu wechseln. Ein Klick auf das geöffnete Auge startet die Überwachung, das geschlossene Auge steht für Überwachung beenden.

Desktop überwachen
Supervisioncam bietet auch die Möglichkeit, Dateien als Quelle für die Videoüberwachung auszuwählen. Diese können sich dabei entweder auf der eigenen Festplatte oder im Internet befinden, wobei Letzteres für die Überwachung oder Aufzeichnung von Webcams relevant ist. Ist Bilddatei im Drop-down-Menü für die Videoquelle unter Konfiguration/Einstellungen ausgewählt, überwacht das Programm die in der direkt darunter befindlichen Textbox festgelegte Datei. Rechts daneben befinden sich die Optionen für User und Passwort; ist die Datei offen zugänglich, bleiben diese Felder unverändert. Für die Überwachung stehen jetzt die gleichen Möglichkeiten zur Verfügung wie bei einer lokalen Videokamera.
Eine weitere interessante Option besteht darin, Screenshot als Quelle auszuwählen, um den eigenen PC zu überwachen. Ist das Programm minimiert, überwacht es den Desktop.

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