Telekom-Telefone sperren Call-by-Call

NetzwerkeTelekommunikation

Harsche Kritik muss sich die Telekom für ihr Vorgehen gefallen lassen, bei einem ihrer Telefone die Voreinstellungen so geändert zu haben, dass Call-by-Call und Preselection unmöglich sind.

Seit kurzer Zeit vertreibt die
Deutsche Telekom
Siemens-Telefone, bei denen die Telekom-Netzkennzahl 01033 der gewählten Nummer automatisch vorangestellt wird auch dann, wenn der Kunde Preselection nutzt oder eine Sparvorwahl über Call-by-Call gewählt hat. Das Telefon überschreibt aktiv die gewählte Vorwahl und trickst damit gezielt diejenigen Kunden aus, die eigentlich die günstigen Wettbewerbertarife per Call-by-Call oder Preselection nuzen wollen, kritisiert der
Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten
(VATM). Denn nur für diese Kunden mache der ganze technische Aufwand überhaupt Sinn: Für Telekom-Kunden, die weder Preselection noch Call-by-Call nutzen, ist ein Überschreiben der Rufnummer vollkommen überflüssig.

?Die DTAG versucht somit auf technischer Ebene die rechtliche Verpflichtung, Call-by-Call und Preselection diskriminierungsfrei anzubieten, auszuhebeln und unterstützt von Siemens fairen Wettbewerb zu verhindern?, erklärt Jürgen Grützner, Geschäftsführer des VATM. ?Es gilt nun, die erweiterten Sanktionsmöglichkeiten des neuen Telekommunikationsgesetzes mit einer deutlichen Signalwirkung anzuwenden, um einen ausreichenden Kundenschutz zu gewährleisten.? Darüber hinaus würden sich die Wettbewerber aber auch andere rechtliche Möglichkeiten, insbesondere Schadensersatzansprüche, vorbehalten. (dd)

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