10 Smartphones getestet
Handys mit Webbrowser

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Organizer mit GSM-Mobiltelefon

10 Smartphones getestet

Was ist eigentlich ein Smartphone? Bei der Antwort hierauf scheiden sich die Geister: Klassische PDA-Hersteller wie Palm One oder HP verstehen darunter einen Organizer, in den ein GSM-Mobiltelefon eingebaut ist. Handy-Hersteller wie Nokia, Siemens oder Sony Ericsson sprechen dagegen schon von Smartphones, wenn die Ausstattungsliste ihrer Topmodelle außergewöhnlich lang ist und etliche Multimediaoptionen enthält.

Dabei ist die Frage leicht zu beantworten: Smartphones sind für Profis, und die brauchen neben den Handy-Grundfunktionen eine Synchronisation, etwa mit Microsoft Outlook. Daher sind im Test nur Geräte, die das beherrschen und zudem mit Adress- und Terminverwaltung, HTML-Browser sowie E-Mail-Abruf aufwarten. Selbst Nokias neues 6230 erfüllt die PDA-Anforderungen nicht obwohl es mit 30 MByte Speicher protzt und ist daher nicht im Test.

Zwar sind Edelhandys wie das Nokia 6600 oder das Siemens SX1 aufgrund der kleinen Displays und des geringeren Speichers gegenüber den Kandidaten mit PDA-Betriebssystem im Hintertreffen. Andererseits entstammt der Testsieger, das Sony Ericsson P900, der Handy-Evolutionslinie. Handys mit durchdachten Organizer-Funktionen müssen also nicht zwangsläufig schlechter abschneiden als PDAs mit integriertem Handy.

Bild: Trickreich und schön anzusehen ist das Voq Professional Phone. Unter dem Handy-Keyboard sitzt eie Qwewrty-Taststur.

MDA & Co. können navigieren

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Microsoft gegen den Rest der Welt: MDA II, XDA II und der Yakumo Omikron arbeiten mit Windows Mobile 2003, der jüngsten Version von Microsofts Pocket PC (PPC). Somit sind sie voll kompatibel zu sämtlicher PPC-Software wie Navigationsprogrammen. Das Voq Professional Phone von Sierra Wireless geht mit Microsoft Windows Powered Smartphone 2003 an den Start, wurde jedoch im Vergleich zum Motorola MPx200) vom Hersteller noch mit eigenen, sinnvollen Software-Erweiterungen aufgewertet.

Die beiden Kandidaten von Palm One nutzen zwar Palm OS, allerdings in unterschiedlichen Versionen: Der vom Exkonkurrenten Handspring entwickelte Treo 600 besitzt bereits das modernere Palm OS 5.2.1, während der aus Palm-eigener Entwicklung stammende Tungsten W noch mit dem älteren Palm OS 4.1.2 arbeitet und so zum Beispiel keine Musikwiedergabe beherrscht.

Die drei Highend-Mobiltelefone basieren alle auf Symbian 7.0 (Software-Downloads unter www.my-symbian.com). Doch während Nokia und Siemens sich durch Nutzung der von Nokia entwickelten Serie-60-Oberfläche stark ähneln, setzt Sony Ericssons selbst entwickeltes Frontend auf den Symbian-Sockel und bietet so mehr Komfort als Nokia und Siemens.

Bild: Multimediafreaks sollten zu Pockets greifen, mit denen sogar GPS-Navigation möglich ist. PDA-Nutzer, die primär auf stabile Adress- und Terminplanung angewiesen sind, fahren mit Palm-Geräten besser. Wer in erster Linie ein Handy nutzt, ist prädestiniert für Symbian OS.

Phones sind zu langsam für UMTS

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Für den drahtlosen Internet-Zugriff via Mobilfunknetz nutzen sämtliche der getesteten Geräte GPRS das ist technisch sinnvoll, weil per GPRS prinzipiell eine Always-on-Verbindung ins Internet möglich ist. Wirtschaftlich gesehen ist GPRS aber nicht immer die beste Wahl: Größere Downloads ab 1 MByte sind über das von E-Plus und Vodafone angebotene HSCSD günstiger. Diese Zugangsart unterstützen im Testfeld allerdings nur das Nokia 6600 und das P900 von Sony Ericsson.

UMTS beherrscht kein Testkandidat. Angesichts der beschränkten Rechen- und Speicherkapazität der mobilen Alleskönner ist das allerdings auch kein Verlust. Die aktuellen Geräte könnten zumindest Daten, die mit 384 kBit/s geliefert werden, noch nicht schnell genug verarbeiten.

Bild: Nokia 6600

P900 mit Touchscreen

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Das P900 von Sony Ericsson fährt bei der Bedienung mehrgleisig: Die Tasten auf der Außenklappe sind zwar schmal, dennoch aber wie von Handys gewohnt zu bedienen. Wird die Klappe geöffnet, steht der gesamte, 208 x 320 Pixel große Touchscreen zur Verfügung. Mit dem etwas kurz und dünn geratenen Stift ruft der Anwender über das Display Menüs auf und gibt Zeichen über eine virtuelle Bildschirmtastatur oder per Handschrifterkennung ein.

Pfiffiger ist das Konzept des Sierra Wireless Voq mit Microsofts Smartphone-Betriebssystem: So verbirgt sich unter der Handy-Tastatur eine kleine, komplette Qwerty-Tastatur. Für den deutschen Markt soll eine Variante im Qwertz-Layout angeboten werden. Die Navigation läuft handytypisch über Joystick und Softkeys.

Überzeugend ist die vom Hersteller entwickelte Software My Voq. Sie erlaubt eine relativ unstrukturierte Eingabe von Daten: Tippt der Anwender eine Telefonnummer und/oder einen Namen ein, kann er anschließend auswählen, ob die Nummer angerufen oder als neuer Kontakt gespeichert und welche Bestandteile (Vorname, Nachname, Adresse) in welche Felder der Adressdatenbank einsortiert werden sollen.

Minimalistisch, dennoch bis ins letzte Detail durchdacht präsentiert sich der T-Mobile Blackberry 7230. Zur Bedienung kommt er mit einer kleinen Tastatur sowie einem auf der rechten Seite montierten Dial-Rädchen samt Rücksprungtaste aus. Das genügt, um durch die iconbasierte Benutzeroberfläche zu navigieren und alle Gerätefunktionen zu steuern. Die Tastatur dient ausschließlich zu Text- und Zifferneingaben und ist nach kurzer Eingewöhnung gut zu bedienen.


Bild:
P900 von Sony Ericson

Handys telefonieren besser

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In Sachen Handyfunktionen macht den Produkten der Branchengrößen Nokia, Siemens und Sony Ericsson kein Mitbewerber etwas vor. Aber auch der Treo 600 glänzt in dieser Disziplin: Seine Telefonapplikation greift direkt auf das PDA-Adressverzeichnis und die eingebaute Kamera zu, um so MMS-Nachrichten zu verschicken.

Während man die meisten Testgeräte zum Telefonieren wahlweise ans Ohr hält was bei Modellen vom Kaliber eines MDA II oder XDA II albern aussieht oder über das mitgelieferte Kabelheadset spricht, unterstützen Palm Tungsten W und der Blackberry ausschließlich das Telefonieren per Headset. MDA II, Nokia 6600, Siemens SX1, Sony Ericsson P900 und XDA II erlauben auch das Telefonieren über ein separat zu erstehendes Bluetooth-Headset (Preis: um 50 Euro).

Fazit & Testübersicht

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Alle Testkandidaten bieten Zugriff aufs Web. Wegen der beschränkten Rechenleistung setzt beispielsweise der Blackberry auf die Unterstützung von Proxy-Servern, die die Webseiten automatisch und vom Anwender unbemerkt für den Client herunterrechnen und aufbereiten. Ohne größere Einschränkungen klappt das Surfen mit MDA II, XDA II und Yakumo Omikron sowie mit dem Blazer-Browser des Treo 600 und Palm Web Pro auf dem Tungsten W.

Auch Sony Ericsson P900, Nokia 6600 und das Voq Professional Phone haben Schmalspurbrowser, die für gelegentliches Surfen ausreichen. Bei Siemens zählt gar kein Browser zum Lieferumfang im Test ließ sich aber die Symbian-Version des kostenlosen Browsers von Opera (www.opera.com) problemlos installieren und nutzen.

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