Deutsches Anti-Drohnen-Start-up bekommt 2,7 Millionen Euro Wagniskapital

Start-UpUnternehmen
DroneTracker (Grafik: Dedrone)

Die Kasseler Firma Dedrone hat eine Wachstumsfinanzierung in Höhe von 2,7 Millionen Euro bekommen. Sie nimmt für sich in Anspruch, das weltweit erste professionelle Erkennungs- und Warnsystem für zivile Drohnen entwickelt zu haben. Mit dem nun erhaltenen Kapital will Geschäftsführer und Mitgründer Ingo Seebach die Entwicklung des “Drone Tracker” forcieren, das Team verstärken sowie ein internationales Vertriebsnetzwerk aufbauen.

Dedrone-Geschäftsführer Ingo Seebach mit einem Drone Tracker (Bild: Dedrone).
Dedrone-Geschäftsführer Ingo Seebach mit einem Drone Tracker (Bild: Dedrone).

Die Finanzierungsrunde für das 2014 gegründete Start-up wird von Target Partners angeführt. Außerdem beteiligen sich der amerikanische Unternehmer Tom Noonan, der noch von Internet Security Systems her bekannt ist, sowie die Deutschen Jörg Lamprecht und Rene Seeber mit privatem Kapital an dem Unternehmen.

“Gegen die neuen Gefahren, die von Drohnen ausgehen, können bestehende Systeme nichts ausrichten. Dedrone hat ein erfahrenes, innovatives Gründerteam und das Potenzial, von Beginn an global zu wachsen”, erklärt Olaf Jacobi, Partner bei Target Partners. Dedrone-Geschäftsführer Seebach ergänzt: “Zivile Drohnen stellen Sicherheitsexperten weltweit vor völlig neue Herausforderungen. Dementsprechend erhalten wir täglich Anfragen von deutschen und internationalen Interessenten.” An der Entwicklung des “Drone Tracker” seien unter anderem deutsche Justizvollzugsanstalten, Unternehmen aus der Automobilindustrie und Errichter von Alarmanlagen beteiligt. Die ersten Systeme sollen in den kommenden Tagen ausgeliefert werden.

Seebach verweist auch auf wachsende Absatzzahlen für privat nutzbare Drohnen, die er auf 300.000 im Monat schätzt, sowie gleichzeitig steigende Leistungsfähigkeit bei sinkenden Preisen. Dadurch wachse das Missbrauchspotenzial. Wasser auf die Mühlen von Dedrone sind Zwischenfälle, über die in den vergangenen Monaten international berichtet wurde, seien es nun Flüge über Atomkraftwerken und dem Élysée Palast in Frankreich oder die Landung einer radioaktiven Drohne auf einem Regierungsgebäude in Japan.

Mit seinem Konzept geht Dedrone ein ganzes Stück weiter als das Angebot NoFlyZone, das sich eher darum bemüht, einen Ausgleich zwischen privaten Grundstücksbesitzern und vor allem künftigen gewerblichen Drohnen-Fliegern zu finden, zu denen etwa Amazon, DHL oder andere Lieferdienste zählen könnten. Bei NoFlyZone hat jedermann kostenlos die Möglichkeit, sein Grundstück zur “Flugverbotszone für Drohnen” zu erklären. Dazu müssen sich Drohnen-Gegner mit Anschrift, Name und E-Mail-Adresse registrieren. Sie bestimmen dann dadurch, dass die Flugobjekte nicht über ihr Haus respektive Grundstück fliegen dürfen. Drohnen-Hersteller will man ebenfalls ansprechen, die dann akzeptieren, dass ihre Drohnen nicht über bestimmte Gebiete fliegen oder gar auf ihnen landen dürfen.



In einem Video bei Youtube zeigt Dedrone seinen Drone Tracker im Einsatz.

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