Deutschland bleibt Europas wichtigster Software-Standort

Das Venture-Capital-Unternehmen Truffle hat die neunte Auflage seines Truffle 100 Europe genannten europaweiten Vergleichs von Softwarefirmen vorgelegt. In dem Ranking, sollen die hundert umsatzstärksten Softwarefirmen in Europa erfasst und vergleichbar gemacht werden. Außerdem legen die Autoren der Studie, an der neben Truffle unter anderem auch IDC, BARC, PAC und die Essec Business School beteiligt waren, auch die Veränderungen bei den Ausgaben für Forschung und Entwicklung sowie der Personalsituation in diesem Bereich dar.

Deutschland trägt mit 15 der in der aktuellen in der Top-100-Liste vertretenen Firmen zu 49,9 Prozent zum Umsatz aller untersuchten Software-Firmen bei. Die starke Position ist natürlich im Wesentlichen SAP zu verdanken, dass im Untersuchungszeitraum 2013 achtmal so hohe Einnahmen erzielte wie der europaweit zweitplatzierte, die französische Firma Dassault. Außerdem sind mit Wincor-Nixdorf auf Platz fünf, der Software AG auf Platz sieben und Datev auf Rang acht noch drei weitere deutsche Firmen in den Top-Ten der Truffle 100 Europe 2014 vertreten.

Hinter Deutschland folgen Großbritannien, dessen zwölf im Ranking vertretene Firmen auf 12,8 Prozent des Gesamtumsatzes kommen, und Frankreich (21 Firmen und ein Anteil am Umsatz von 11,9 Prozent). Stärkste Firmen in diesen Ländern sind Sage Software (insgesamt auf Rang drei) und Dassault (insgesamt auf Rang zwei).

Nicht von jedermann erwartet worden wäre sicherlich der Viertplatzierte: Hier findet sich 2014 Schweden. Auch hier trägt mit der Firma Hexagon, die auch im Ranking der Firmen Platz vier belegt, ein großer Anbieter wesentlich zur guten Platzierung bei. Er setzte 2015 mit fünf Übernahmen sein aggressives Wachstum fort. Aber auch mit dem Analytics-Spezialisten Qlik (Rang 21) der inzwischen sogar den ERP-Anbieter IFS (Rang 27) überholt hat, sind Firmen aus dem skandinavischen Land, aus dem insgesamt neun der Truffle 100 Europe stammen, gut positioniert.

Die aktuelle Ausgabe der Liste Truffle 100 Europe zeigt allerdings auch, dass trotz weiter steigender Ausgaben in Forschung und Entwicklung nur noch wenige Mitarbeiter neu eingestellt werden. Die Zahl nahm von 63.290 Mitarbeitern in diesem Bereich bei allen gelisteten Firmen lediglich auf 63.957 im Jahr 2013 kaum zu. Interessant ist auch, dass auf fünf Länder 84 Prozent all dieser Stellen entfallen – rund 38 Prozent auf Deutschland, 18 Prozent auf Frankreich, nur noch 10 Prozent auf Großbritannien und 8,7 respektive 7,6 Prozent auf die Niederlande und Schweden. An mangelnden Einnahmen kann es nicht liegen: Der Umsatz der europäischen Softwarefirmen kletterte von 41,1 auf 42,2 Milliarden Euro (2011 waren es noch 37,2 Milliarden), die Gewinne legten von 5,8 auf 6,3 Milliarden Euro zu.

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