Studie untersuchte: Wie gefährlich sind soziale Netzwerke wirklich?
Die Ergebnisse der tief schürfenden Untersuchung präsentierte soeben Forscher und Wissenschaftler Daniel Peck in seinem Bericht: »Die dunkle Seite: Analyse und Messung der Malware-Aktivitäten auf Twitter und Facebook«. Trotz des eindeutigen Titels deckte die Studie auch gleich die größten Suchmaschinen mit ab.
153 Tage lang untersuchte Peck mit seinem Team insbesondere die Mechanismen, wie Cyber-Kriminelle die Nutzer auf den Netzwerken in ihre Falle locken. Dabei fiel den Forscher von Barracuda Networks auf, dass die öffentliche Wahrnehmung des Sicherheitsniveaus auf sozialen Portalen stark von der Realität abweiche, insbesondere im Verhältnis zur Zahl der Mitglieder.
Bei Twitter beispielsweise handelt es sich beireits bei jedem hundertsten Post um SPAM oder Versuche der Malware-Verbreitung. 60 Prozent der schlechten URL-Verlinkungen bei Twitter sind im Prinzip SPAM, 19 Prozent dienen den Hackern, 11 Prozent enthalten Spyware.
Wer Twitter-URLs nutzt, hat bei 1.000 Links die Chance, einmal einem Drive-by-Download zu erliegen.
Laut der Pack-Analyse seien lediglich 43 Prozent der Twitter-Accounts echte Nutzer, 57 Prozent sind also suspekt (Hacker, Kriminelle, Tester, SPAMbots et cetera).
Zum Vergleich nun Facebook: Hier handele es sich bei jedem 60-zigsten Post um SPAM/Malware, während 91,9 Porzent aller Nutzer einer Umfrage meldeten, schon einmal SPAM in ihrem Netzaccount vorgefunden zu haben. 54,3 Prozent wollen einen Phishing-Versuch erlebt haben, 23,3 Prozent kämpften gegen Malware. 20 Prozent fühlten sich von einer Zuschrift, Information oder Bild belästigt oder gar belastet.
Bei den Suchmaschinen wie Google handele es sich nur bei 1 von 1.000 Ergebnissen um eine Malware-verseuchte Seite. Vier von fünf Suchthemen würden sogar gar keine Malware-Probleme zeitigen.
Pecks Team bildete die Summer aller in Suchergebnissen gefundenen Problem-Links und dividierte sie dann durch die großen Anbieter. Ergebnis: Google bringt 38 Prozent der Malware hervor, Yahoo 30 Prozent, Bing 24 Prozent und Twitter 8 Prozent. Die beste Chance, mit Schadcode in Berührung zu kommen, habe man heutzutage nicht mehr bei Sex-Themen, sondern bei den Suchbegriffen Music und Video: 17 Prozent der dann folgenden Resultate seien belastet. Die danach folgenden Problembegriffe sind sogar eindeutig auf den US-Markt begrenzt (Jersey Shore und NFL).
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