DefCon-Konferenz schmeißt Undercover-Presse raus
Oft werden dort neue, teils illegale, Hacker-Methoden diskutiert oder die Sicherheitsschwächen bereits auf dem Markt befindlicher Produkte und Software aufgedeckt. Das wollen weder die Teilnehmer und schon gar nicht die betroffene Hersteller an die große Glocke hängen.
Wer als Journalist dort teilnimmt, muss sich offiziell akkreditieren. Zwar gibt es Berichterstatter, die sich dort inkognito als normale Besucher aufhalten, aber das heimliche Mitfilmen ist gar nicht gern gesehen. Möglichst unerkannt mitfilmen wollte auch eine Journalistin der US-Sendung “Dateline NBC“, doch daraus wurde nichts: Die DefCon-Veranstalter erhielten einen Tipp, dass sich die Investigativ-Journalistin unters Volk gemischt hatte und mit einer in der Schultertasche versteckten Kamera Aufnahmen machte. Daraufhin wurden die Teilnehmer dazu aufgerufen, in der Menge nach der Dame Ausschau zu halten. Dies war der Journalistin dann doch zu heikel: Sie flüchtete unter johlendem Gelächter vom DefCon-Gelände – eine Meute Paparazzi hinter sich, die ihre überstürzte Flucht genüsslich filmten.
Solche Wettbewerbe haben auf der DefCon Tradition: Jedes Jahr verfolgen etliche US-Bundesbeamte teils offiziell, aber auch verdeckt, das Treiben auf der Hackermesse, und so ist der Aufruf “Spot the Fed” (findet den Agenten) bereits legendär. Wer einen Fed (Federal) entlarvt, bekommt ein T-Shirt mit dem Aufdruck “I spotted the fed” und darf sich in DefCon-Kreisen auch ein wenig im Ruhm sonnen. Künftig könnte es also neue T-Shirts geben, der Aufdruck: “I spotted the Undercover-Press”. (tkr/mr)
Bild: Defcon