Telekom-Chef verteidigt Konzernumbau
“Wir brauchen eine langfristige Perspektive für die Menschen, und das geht nur, wenn wir uns im Wettbewerb behaupten”, sagte Obermann am Rande der CeBIT. Dazu müssten die Kosten für die Arbeit wettbewerbsorientiert und wirtschaftlich vertretbar sein.
Der Konzern will rund 50.000 Mitarbeiter in neuen Geschäftseinheiten unter dem Namen T-Service bündeln. Dies lehnt die Gewerkschaft Verdi.
Mit dem Umbau sollen die Kosten gesenkt und die Servicequalität verbessert werden. Am Donnerstag beginnen die Verhandlungen mit Verdi über den geplanten Umbau. Obermann verteidigte erneut die Gründung von T-Service. Nur so könnte die Arbeit langfristig im Konzern gehalten werden, was im Sinne der Beschäftigten sei.
Die Telekom hatte Ende Januar ihre Prognose für 2007 gesenkt. Betroffen ist davon vor allem die Festnetzsparte T-Com, die im vergangenen Jahr über zwei Millionen Kunden verlor.
Ihre Wettbewerbsfähigkeit will die Telekom mit längeren Arbeitszeiten und Einschnitten bei den Löhnen erhöhen. “Wir haben einen immensen Produktivitätsnachteil und Rahmenbedingungen, die dem Wettbewerb nicht gerecht werden”, sagte Obermann. Als Beispiel nannte er die 34-Stunden-Woche, statt der sonst üblichen 38 bis 40 Stunden Wochenarbeitszeit.
Spekulationen über eine Kürzung der Gehälter um 50 Prozent bezeichnete er als Kampfesrhetorik. Mit T-Service will das Unternehmen seine jährlichen Kosten um 900 Millionen Euro senken.
Seit der Umwandlung in eine Aktiengesellschaft hat die Telekom 100.000 Arbeitsplätze abgebaut. (mt/mr)
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