10 starke CPU-Kühler getestet
Für kühle Prozessoren
Bis zu 110 Watt Leistung
10 starke CPU-Kühler getestet
Keineswegs einfach macht es Intel den Kühlerherstellern mit seinen neuesten Prozessoren. Bis zu 110 Watt Leistung gehen beim aktuellen Pentium-4-Spitzenmodell mit 3,6 GHz Taktrate als Wärme verloren das wird so heiß wie eine 100-Watt-Glühbirne. Hier noch eine Kühlung zu konstruieren, die für niedrige Betriebstemperaturen sorgt und gleichzeitig bei der Lautstärke nicht mit einem Staubsauger konkurriert, ist keine leichte Aufgabe. Der Test offenbart: Die CPU-Kühler erfüllen die Anforderungen der Intel-Prozessoren nur knapp. Reserven für heiße Sommertage oder zum Übertakten bleiben bei Werten von knapp 80 Grad nicht. Bewohner einer Dachgeschosswohnung takten zur heißen Jahreszeit besser die CPU herunter.
Bild: Zalman CNBS7000B-Cu
Effektive Umluft macht Lärm
10 starke CPU-Kühler getestet
Eine hohe Kühlleistung ist möglich: Spitzenwerte liefern der Hyper 6 von Coolermaster für AMD- und der Freezer 7 von Arctic Cooling für Intel-Prozessoren. Beide haben jedoch einen hörbaren Nachteil: Mit einem Betriebsgeräusch jenseits der 50 dB(A) sind sie sehr laut. Eine derartige Lautstärke ist auch bei geschlossenem Gehäuse und trotz der Geräuschkulisse im Büro deutlich hörbar. Richtig glücklich werden ergonomiebewusste Anwender mit keinem der getesteten Intel-Modelle. Mit 42 dB(A) macht der Gigabyte PCU22-VG zwar den wenigsten Lärm leise ist das aber auch nicht.
Für empfindliche Ohren empfiehlt sich ein System mit AMD-Technik: Der Testsieger bei den Kühlern für AMD-Prozessoren, der Verax Polargate 64FX CU, arbeitet kaum hörbar mit 34 dB(A). Hier zeigt es sich als Vorteil, dass selbst die neuesten AMD-Prozessoren mit einer maximalen Verlustleistung von 70 Watt die Ventilatoren geringer beanspruchen. Bei Intel sind die CPUs bis zu einer Taktrate von 3,2 GHz pflegeleichter: Diese sind mit bis zu 84 Watt spezifiziert keiner der getesteten Intel-Kühler hat hier Probleme.
Maximal 38 Grad sind erlaubt
10 starke CPU-Kühler getestet
Mit Tricks versucht Intel, das Problem in den Griff zu bekommen. Um den Kühlerherstellern die Arbeit etwas zu erleichtern, senkte Intel die Spezifikationen für die Innentemperatur im PC-Gehäuse. Maximal 38 Grad sind jetzt erlaubt (bislang waren es 40 Grad). Die Gehäuseinnentemperatur ist eine entscheidende Voraussetzung dafür, dass CPU-Kühler effizient arbeiten: Eine um ein Grad niedrigere Lufttemperatur in Kühlernähe kann bereits eine zwei bis drei Grad geringere CPU-Temperatur bedeuten. Erst dadurch kommt eine größere Zahl von Kühlermodellen überhaupt für die neuen Intel-Prozessoren in Betracht.
Bild: Die Radial-Bauform (hier der Intel-Lüfter) sorgt für eine zusätzliche Kühlung der Mainboard-Komponenten (Pfeile)
Neue Halterungen
10 starke CPU-Kühler getestet
Deutlich erkennbar sind die Intel-Bauteile an der neuen Befestigung. Mit dem Sockel 755 kommt auch eine neue Halterung für den CPU-Kühler. Sieht man vom Gigabyte PCU22-VG ab, ist die Zeit der Klammern und der Rahmen bei Intel vorbei: Die Kühler werden bei fast allen Modellen mit vier Steckern und Stiftfedern direkt in Vorbohrungen im Mainboard gesteckt. Eine Metallplatte auf der Rückseite des Mainboards sorgt für den nötigen Halt und verhindert ein Durchbiegen der Platine. Bei AMD bleibt dagegen auch beim neuen Sockel 939 alles beim Alten: Die Befestigung mit einem Halterahmen und Klammern ist bereits seit den Sockel-754-Modellen Standard.
Auffällig bei mehr als der Hälfte der Testkandidaten ist die radialsymmetrische Bauform. Diese spezielle Gestaltung dient dazu, die Abluft des CPU-Kühlers zu den umliegenden elektronischen Bauteilen auf dem Mainboard zu lenken und diese damit zusätzlich zu kühlen.
Die Spannungswandler und Spulen, die den Prozessor mit Strom von bis zu 90 Ampere beliefern, werden beim Betrieb mit den neuesten Prozessoren nämlich sehr heiß 100 Grad sind bei schlechter Thermik im PC-Gehäuse keine Seltenheit. Nach den aktuellen Design-Guides der CPU-Hersteller soll daher der CPU-Kühler zusätzlich die Mainboard-Bausteine bedienen.
Fehlt der CPU-Kühler ganz, droht dem Mainboard der vorzeitige Hitzetod. Sorgt das installierte Modell nicht für die nötige Luftbewegung, sollte zumindest ein zusätzlicher Gehäuse- oder Netzteillüfter in direkter Nähe zum CPU-Sockel eingebaut werden.
Die getesteten 10 Kühler im
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