Gericht genehmigt Oracles Übernahmeversuch gegen PeopleSoft
Richter Vaughn Walker verkündete gestern in San Francisco, dass dem PeopleSoft-Kauf durch Oracle nichts im Wege steht. Seit über 15 Monaten betreibt der Hersteller von Unternehmens-Software den Versuch, seinen Konkurrenten PeopleSoft mit einem feindlichen Übernahmeangebot in Höhe von 7,7 Milliarden Dollar auszuschalten. Das US-Justizministerium hatte dagegen geklagt und behauptet, dass so die Konkurrenz in dem Bereich untergraben und die Produkte verteuert würden.
Das Gericht vertrat in der 164 Seiten-Urteilsbegründung, dass Rivalen wie Microsoft, IBM, SAP und Outsourcing-Anbieter weiterhin dafür sorgen würden, dass ein Gemeinschaftsunternehmen von Oracle und PeopleSoft keine marktbeherrschende Stellung im Bereich Software für große Unternehmen einnehmen könnte. Wettbewerbshüter R. Hewitt Pate bezeichnete die Entscheidung als enttäuschend, und kündigte an, “weitere Optionen prüfen” zu wollen.
Oracle erklärte nach der Urteilsverkündigung, dass man die heute auslaufende Offerte, PeopleSoft-Aktien für 21 Dollar das Stück aufzukaufen, verlängern würde. Die PeopleSoft-Konzernführung verwies in einer ersten Reaktion auf eine frühere Entscheidung des Direktoriums, die das Angebot als zu niedrig bewertet hatte.
Doch Oracle wird nun Übernahmeverhandlungen erzwingen. PeopleSofts Position ist durch die Übernahmeschlacht stark geschwächt: Das letzte Quartalsergebnis lag um 70 Prozent unter dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Das Unternehmen warnte, dass die Ziele für das Geschäftsjahr nicht erreicht würden. (mk)
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