OpenOffice-Projekt diskutiert über Aufgabe
Die letzte Aktualisierun stammt aus dem vergangenen Jahr und enthält zudem eine sei längerem bekannte, gravierende Sicherheitslücke. Dem Projekt scheinen die Entwicklern zu fehlen. Dem Verfall will die Apache Software Foundation als Dachorganisation nun nicht mehr länger tatenlos zusehen.
Dennis Hamilton, Vizepräsident des Apache-Projekts OpenOffice, hat eine Diskussion über Folgen einer Einstellung des Projekts angestoßen. Er ist demnach zu dem Schluss gekommen, dass es keinen ausreichend große Basis an Entwicklern gebe, die “das ungefähr halbe Dutzend Freiwilliger, die das Projekt zusammenhalten”, unterstützen. Das Aufsichtsgremium der Apache Software Foundation (ASF), der Dachorganisation für das OpenOffice-Projekt, habe daher schon bei der Projektleitung angefragt, ob sie darüber nachgedacht habe, das Projekt einzustellen. Sollte das Projekt beendet werden, bliebe der Quelltext weiterhin verfügbar, es gäbe aber keine Möglichkeit mehr, neuen Code beizutragen.
Dass es bei OpenOffice nicht zum Besten steht, ist schon länger bekannt. Die ASF hatte bereits vor einiger Zeit monatliche statt wie bis dahin quartalsweise Berichte zur Entwicklung eingefordert. Trotz der schleppenden respektive stagnierenden Weiterentwicklung wurde OpenOffice 2015 noch über 29 Millionen Mal heruntergeladen.
Sollte das Projekt nun eingestellt werden, hätten die Nutzer keinerlei Anlaufstelle mehr. Den vorgelegten Plänen zufolge würden dann alle Diskussionslisten und Social-Media-Konten zu OpenOffice geschlossen. Die ASF wäre sogar bereit, die Marke OpenOffice als Lizenz zu vergeben.
OpenOffice, das auf dem im Jahr 2000 von Sun Microsystems gekauften Star Office basiert, kam mit der Übernahme von Sun zu Oracle. Der kurz darauf entstandene Fork LibreOffice entwickelte sich schnell zu einer ernsthaften Konkurrenz. Dazu trug auch die monatelange Unsicherheit über die Zukunft von OpenOffice bei, das Oracle schließlich im Juni 2011 an die Apache Software Foundation übergab. Eine Spendenaktion sollte dem Projekt damals neues Leben einhauchen.
Dennoch zog LibreOffice in Bezug auf Popularität und Funktionen bald davon. Sinnbild für die Stagnation bei OpenOffice ist eine dem Team seit dem letzten Update (Version 4.1.2) im Oktober 2015 bekannte, aber bis heute nicht geschlossene Sicherheitslücke (CVE-2016-1513). Sie ist seit Ende Juli auch öffentlich bekannt. Nutzer sollten daher unbedingt den verfügbaren Hotfix einspielen, auch wenn bislang noch kein Exploit für die Lücke bekannt ist.