Anniversary Update von Windows 10 verursacht Probleme mit Webcams

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Logitech-HD Pro Webcam C920 (Bild: Logitech)

Nach der Aktualisierung des Betriebssystem wird bei Millionen von Rechnern die Webcam unbrauchbar. Skype und andere Video-Anwendungen können plötzlich einfrieren oder abstürzen. Microsoft will voraussichtlich im September enen Patch bereitstelle. Bis dahin kann ein Registry-Eingriff Abhilfe schaffen.

Das am 2. August veröffentlichte Windows 10 Anniversary Update verursacht bei Millionen von Anwendern erhebliche Probleme mit der Webcam. Einen Patch will Microsoft voraussichtlich im September bereitstellen. Aktuell kann ein Registry-Eingriff Abhilfe schaffen.

Besonders häufig bemerken laut Microsoft-Beobachter Paul Thurrott Skype-Nutzer das Problem. Aber auch andere Video-Anwendungen können plötzlich einfrieren oder abstürzen. Ursache für die Schwierigkeiten ist, dass Microsoft USB-Webcams nicht mehr die Nutzung von mit MJPEG oder H.264 kodierten Datenströmen erlaubt, sondern nur von solchen mit dem Kompressionsformat YUY2. Davon sind zahlreiche Kameramodelle betroffen, darunter auch das verbreitete Modell Logitech C920.

Logitech-HD Pro Webcam C920 (Bild: Logitech)
Nach Windows-Update möglicherweise unbrauchbar: Die Logitech-Webcam C920 (Bild: Logitech)

Das Anniversary Update bringt neue Zugriffsvarianten auf Webcams und eine “virtuelle Kamera” mit. Das hätte zu einer gleichzeitigen Kodierung in verschieden Formaten und damit einer verringerten Performance führen können. Um dieses zu vermeiden, schränkten die Entwickler einfach die nutzbaren Kompressionsformate ein.

In Supportforen äußern sich nicht nur aufgebrachte Anwender, sondern auch Unternehmen, deren Anwendungen durch das aktualisierte Betriebssystem unbrauchbar gemacht wurden. “Wir haben ein seit Jahren funktionierendes Produkt und Millionen unglücklicher Nutzer, die es nach diesem Update überhaupt nicht mehr einsetzen können”, heißt es etwa in einem Eintrag.

Inzwischen hat sich der Microsoft-Entwickler Mike M vom Windows Camera Team zu Wort gemeldet und einen Fix in Aussicht gestelllt, der die Probleme lösen soll und im September bereitstehen soll. Wer das Anniversary Update noch nicht lange einsetzt, kann vielleicht noch zur vorhergehenden Version von Windows zurückkehren. Den Schritt lässt Microsoft jedoch nur innerhalb von zehn Tagen nach der Aktualisierung zu.

In vielen Fällen kann auch ein Workaround für Abhilfe sorgen. Dafür ist in der Registry bei bei HKLM\SOFTWARE\WOW6432Node\Microsoft\Windows Media Foundation\Platform der DWORD-Wert “EnableFrameServerMode” hinzuzufügen und auf 0 zu stellen. Abschließend ist ein Neustart der zusammen mit der Webacm genutzten Anwendung erforderlich.

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