Münchner Smart-Home-Start-up Tado bekommt 10 Millionen Euro
Das Münchner Start-up Tado hat in einer weiteren Finanzierungsrunde insgesamt zehn Millionen Euro von Investoren erhalten. Sie stammen sowohl von den bisher bereits engagierten VCs Target Partners und Shortcut Ventures als auch von nicht näher genannten, neuen Investoren.
Tado hat sich auf dem europäischen Markt für smarte Thermostate eine gute Position erarbeitet. Das ist auch darauf zurückzuführen, dass sich das Unternehmen nicht nur auf die Steuerung, sondern auch das Bedienkonzept konzentriert hat, zu dem eine viel gelobte App gehört. Ziel ist es zudem nicht nur, in Haus und Wohnung beim Energie- und Geldsparen zu helfen, sondern zugleich auch, den Wohnkomfort zu erhöhen.
Dazu trägt einerseits eine automatische An- und Abwesenheitserkennung per App bei, die als Grundlage dient, um Heizungen und neuerdings auch Klimaanlagen mit der Tado-Steuerung an die Bedürfnisse der Nutzer anzupassen. Außerdem fließen aber auch Wettervorhersagen, Gebäudeeigenschaften und intelligente Algorithmen, die die Lösung lernfähig machen, als wichtige Faktoren in die Regelung ein. “Mit dem neuen Investment möchten wir den Verkauf unserer Produkte in weiteren europäischen Ländern ausbauen und weiter am Aufbau einer globalen Marke arbeiten”, erklärt Christian Deilmann, Gründer und Geschäftsführer von Tado, in einer Pressemitteilung.
Tado startete 2010 mit der Entwicklung seiner intelligenter Thermostate und ist seit November 2012 mit dem Produkt Tado Heating in Deutschland, Österreich, der Schweiz auf dem Markt. 2013 folgte der Schritt auf den Markt in Großbritannien. Tado Cooling zur Steuerung von Klimaanlagen wurde füher im Jahr bereits über die Crowdfunding-Plattform Kickstarter weltweit verfügbar gemacht. Das Start-up hat aktuell 40 Mitarbeiter, von denen zwei Drittel Softwareentwickler sind.
Nächster technologischer Schritt bei Tado ist die Integration in Apples Homekit. Dies hat Apple für iOS 8, das im Herbst verfügbar wird, angekündigt. Hinter dem Begriff verbirgt sich im Wesentlichen eine Reihe von Software-Features mit denen Apple seine Präsenz im Smart-Home-Bereich ausdehnen will. Kurz gesagt erleichtert Homekit die Kommunikation zwischen Geräten von Apple und denen aus dem Smart-Home-Umfeld. Parallel sucht der Konzern den Kontakt zu Anbietern von “smarten” Thermostaten, netzwerkfähigen Glühbirnen und “smarten” Schließanlagen.
In seine Box wird Tado Apple Homekit bis zum Herbst 2014 integriert haben. Der wesentliche Vorteil für Apple-Nutzer ist dann das nahtlos erscheinende Zusammenspiel. Ein Beispiel dafür ist die Möglichkeit, in der Tado-App via Sprachbefehlen an Siri vordefinierte Aktionen auszulösen: Etwa kann durch den Satz “Ich gehe jetzt ins Bett” die Temperatur im Wohnzimmer nach oben oder unten angepasst werden – je nachdem, ob dann weniger gekühlt oder geheizt werden muss.
Christian Deilmann, einer der Tado-Gründer, erklärt im Videointerview mit ITespresso den Ansatz des Unternehmens, die weiteren Pläne sowie die Möglichkeiten für Verbraucher, ihre Nebenkostenabrechnung freundlicher zu gestalten.