Taxifahrer streiken aus Protest gegen App-Konkurrenz

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Taxis (Bild: Shutterstock / Lisa S.)

Der Deutsche Taxi- und Mietwagenverband e.V. (BZP) hat für heute aus Protest gegen Mitfahr-Apps Streiks angekündigt. Der Schwerpunkt der Aktionen liegt auf Berlin und Hamburg. Sie stehen im Zusammenhang mit internationalen Aktion. Dem Taxler-Verband zufolge wird zum Beispiel auch in London, Paris, Mailand, Madrid, Lissabon, Sao Paulo und Chicago protestiert.

Taxifahrer streiken heute in Berlin und Hamburg aus Protest gegen App-Kunkurrenz (Bild: Shutterstock / Lisa S.).
Taxifahrer streiken heute in Berlin und Hamburg aus Protest gegen App-Konkurrenz (Bild: Shutterstock / Lisa S.).

Der Verein bezeichnet Nutzer von Mitfahr-Apps wie Uber, WunderCar oder Lyft, deren wesentliches Merkmal ihm zufolge “die Ausführung von Beförderungen in gewerblicher Form ist, ohne aber die dafür geltenden Regeln zu beachten”, als Schwarzkonkurrenz, die das reguläre Geschäft ernsthaft gefährde.

In Berlin ist eine Sternfahrt mit Ziel Olympischer Platz geplant, wo um 13 Uhr eine Kundgebung stattfinden wird. Zu ihr erwartet der BZP rund 1000 Taxis und deren Fahrer. Auf der Veranstaltung wird BZP-Präsident Michael Müller die Behörden auffordern, geltende Regeln drakonisch durchsetzen.

Sorge macht den gewerblichen Beförderungsunternehmen vor allem die App der aus den USA stammenden Firma Uber. Die hatte vergangene Woche von Investoren 1,2 Miliarden Dollar bekommen, das Unternehmen wird derzeit auf einen Wert von 17 Milliarden Dollar geschätzt. In Europa ist Uber bisher in rund 20 Städten verfügbar.

In Hamburg findet die Taxifahrerkundgebung in der Hongkongstraße vor dem Firmensitz von WunderCar statt. Entgegen geltender gesetzlicher Regelungen fordert die Taxifahrervereinigung ihre Mitglieder auf, während der Vorbeifahrt vor dem Hamburger Rathaus besonders kräftig zu hupen.

Dieter Schlenker, ehrenamtlicher Vorsitzender der Genossenschaft Taxi Deutschland eG, kritisiert anlässlich des Aktionstages, dass Apps wie Uber Privatleute zu Personenbeförderern machen wollen. “Diese mit erheblichem Kapital ausgestatteten Unternehmen unterlaufen die Sicherheit und Qualität der Personenbeförderung in Deutschland und Europa.” Schlenker weiter: “Wer garantiert die Versicherung? Im schlimmsten Fall geht der Fahrgast bei einem Unfall leer aus.”

Außerdem gibt er zu Bedenken, dass zum Einen die Beförderungspflicht, die jeden Taxifahrer dazu verpflichtet, jeden Fahrgast mitzunehmen, durch Uber abgeschafft würde, zum Anderen aber die Preisbildung alleine dem Markt überlassen würde. “Mit Uber würden Weihnachten und Silvester oder auf dem Lande die Preise explodieren, dann kann sich nicht mehr jeder ein Taxi leisten”, so Schlenker.

Der Genossenschafts-Chef erklärt zuderm: “Wir wissen, dass Start-up-Apps wie MyTaxi und Uber gern von Fahrern genutzt werden, die schon früher keiner Taxizentrale angeschlossen waren und sich oft keinem übergeordneten Qualitätsmanagement unterstellen. Kommt es zu Problemen, haben Kunden keine Taxizentrale, die hilft.” Grundsätzlich als Fortschrittsbremse will sich die Genossenschaft aber nicht gesehen wissen: Sinnvolle Impulse habe wman in der eigenen App längst umgesetzt. Die ist seit 2010 verfügbar udn wird derzeit gratis für Android und iOS angeboten. Sie bietet GPS-Ortung, Fahrpreisrechner, Online-Payment sowie den Service der Taxizentralen.

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