ESA sucht erneut Geschäftsideen für Navigation per Galileo

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Galileo Masters 2014

Die Europäische Weltraumorganisation ESA hat Entwickler zur Teilnahme an einer neuen Runde der European Satellite Navigation Competition (ESNC) aufgerufen. Mit dem Wettbewerb werden Ideen und Anwendungen rund um das Galileo-System gesucht. Vergangenes Jahr nahm das den Betrieb auf, Betreiber ESA rief aber schon in den Jahren zuvor die European Satellite Navigation Competition ins Leben, um Geschäftsmodelle rund ums Navigieren zu fördern. Die ersten Testanwendungen sind bereits aktiv.

European Satellite Navigation Competition (ESNC) 2014

Teilnehmen können Einzelpersonen und Teams aus Industrie, Forschung und Universitäten weltweit. Anwendungen, die Satellitennavigation im täglichen Leben nutzbar machen, können neben Geldpreisen vor allem Unterstützung bei der weiteren Umsetzung ihrer Geschäftsmodelle erwarten. Der ESNC stellt zudem Verbindungen zu lokalen Start-up-Programmen her.

Interessierte können bis 30. Juni 2014 unter www.galileo-masters.eu am Wettbewerb teilnehmen. Die Zukunftsaussichten sind rosig: Schätzungen der Europäischen GNSS (Global Navigation Satellite System) Agentur (GSA) zufolge wird das Marktvolumen mit einem jährlichen Wachstum von durchschnittlich 11 Prozent bis 2020 auf 244 Milliarden Euro ansteigen.

Außerhalb bekannter Anwendungen wie Navigation im Straßenverkehr seien noch viele Anwendungen denkbar, zum Beispiel mobile Apps zur Aufzeichnung von Sportaktivitäten, hochpräzise Ortung im Luftverkehr oder in der Landwirtschaft, und so weiter, regt ide ESA an.

Die ersten Galileo-Dienste starten voraussichtlich noch vor Jahresende 2014. Sie enthalten neben einem frei zugänglichen Offenen Dienst (Open Service, OS) zur Navigation, Positionierung und Zeitmessung präzisere und stabilere Dienste für Such- und Rettungsdienste (Search and Rescue, SAR) und staatliche Stellen (Public Regulated Service, PRS).

Jetzt aber setzt die ESA auf viele weitere Ideen, insbesondere, weil die Zusammenführung verschiedener Technologien viel mehr ermöglicht, als nur Ortspeilung. Demnach “haben europäische Unternehmer, KMUs und die Industrie die Möglichkeit, sich mit marktfähigen Anwendungen basierend auf Ortungs- und Navigationstechnologien auf diesem Wachstumsmarkt zu etablieren,” betont der Direktor für die Satellitennavigationsprogramme der Europäischen Kommission, Matthias Petschke.

Eng verbunden mit den Preisen ist das Sateliten-Navigations Kick-off vom 15. bis 17. April in Rotterdam. Mehr Informationen zu Teilnehmebedingungen und Fördermöglichkeiten findet man auf diesem kostenlosen Event. Im Wettbewerb erfolgreiche Geschäftsmodelle sollen in technischen, wirtschaftlichen und rechtlichen Aspekten gefördert werden. Aus den Gewinnern aller Preiskategorien wählt eine Jury internationaler Experten aus Industrie und Forschung den Gesamtgewinner – den “Galileo Master” – der zusätzlich 20.000 Euro und ein sechsmonatiges Inkubationsprogramm in der Region seiner Wahl erhält.

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