ADAMS ermöglicht Medienzugriff von überall und jederzeit

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Am Montag stellten beteiligte Unternehmen und Forschungsinstitute am Münchner Institut für Rundfunktechnik (IRT) im Rahmen einer Abschlusspräsentation die Möglichkeiten und Technologien des 2011 gestarteten Forschungsprojektes ADAMS (Adaptive Multimodal Video Streaming) vor. Es soll Videostreaming aus allen möglichen Medienquellen und auf allen vom Nutzer gewünschten Endgeräten ermöglichen.

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Das 2011 gestartete ADAMS-Forschungsprojekt soll Videostreaming über alle möglichen Medienquellen und auf allen möglichen Endgeräten erlauben (Bild: Institut für Rundfunktechnik).

Dieses Ziel wird durch eine zentralisierte, cloudbasierende Medienplattform erreicht, die Videos sowohl aus privaten als auch aus öffentlichen Quellen verwaltet und über sogenannte adaptive Streamingtechnologien wie MPEG-DASH (Dynamic Adaptive Streaming over HTTP) oder HLS (HTTP-Live-Streaming) auf beliebigen Endgeräten bereitstellt.

Im Gegensatz zum konventionellen Streaming wird bei diesen Techniken die zu streamende Datei in Teilstücke gleich langer Laufzeit – beispielsweise in 10-Sekunden-Fragmente – aufgeteilt und sukzessive heruntergeladen, wobei jedes dieser Segmente in unterschiedlichen Qualitätsstufen auf einem HTTP-Server vorgehalten wird. Je nach aktuell vorhandener Internet-Bandbreite wird die Bitrate des jeweiligen Teilstücks entsprechend angepasst.

Bei einer DSL-Leitung mit einem Datendurchsatz von 1728 KBit/s sind die einzelnen Segmente also größer als zum Beispiel bei einer mobilen Internetanbindung, die EDGE-Qualität und somit lediglich etwa 48 KBit/s an Datenrate liefert. Die in unterschiedlichen Qualitätsstufen vorliegenden Einzelteile werden dann an den Client gesendet und durch den Videoplayer wieder zusammengesetzt, sodass der Nutzer die Segmentierung der Multimediadatei gar nicht bemerkt.

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Ein Blick auf die ADAMS-Architektur (Bild: Institut für Rundfunktechnik).

Das ADAMS-Forschungsprojekt ermöglicht es nun, dass – ausgehend von verschiedenen potenziellen Quellen – Inhalte adaptiv gestreamt werden. So lassen sich über die Benutzeroberfläche der zentralen ADAMS-Plattform nicht nur manuell in die Cloud hochgeladene Videos von der iPad-Kamera streamen oder im UPnP-Heimnetzwerk abgelegte Dateien wiedergeben. Auch Inhalte aus der ARD-Mediathek sowie von Online-Videorecorderdiensten können in der Wolke geladen werden.

ADAMS bietet dazu mehrere mögliche Streaming-Techniken an. So lässt sich eine Mediendatei nicht nur per MPEG-DASH und HLS an die Bandbreite des jeweiligen Endgerätes anpassen (im Fachjargon des ADAMS-Projektes “Transkodierung” genannt), sondern der Datenstrom kann auch über ein gewöhnliches, nicht-adaptives Streamingverfahren angestoßen werden.

Wichtig war den ADAMS-Projektpartnern vor allem die Endgeräteunabhängigkeit beim Streaming sowie eine optimale Bildqualität, die primär bei mobilen Endgeräten wie Smartphones und Tablets zum Tragen kommen soll. Projektleiter Michael Stiller beschreibt eine der zentralen Ideen hinter dem Projekt so: “Alle Videos, sowohl die eigenen als auch die von beliebigen Anbietern, sollten auf jedem Gerät in guter Qualität verfügbar sein”.

Durch die Zentralisierung aller Streaminginhalte in der Cloud wird zudem ein weiteres wesentliches Ziel des ADAMS-Projektes erreicht, nämlich das des nahtlosen Wechsels zwischen verschiedenen Endgeräten. Denkbar wäre etwa, dass man eine Filmwiedergabe auf dem Desktop-PC beginnt, nach 20 Minuten auf die Pause-Taste drückt und den Film einfach im Auto – etwa auf dem Tablet – weiterschaut.

An der Umsetzung von ADAMS waren neben Forschungsinstituten – wie dem Fraunhofer-ESK (Eingebettete Systeme und Kommunikationstechnik) – unter anderem auch die Münchner Unternehmen Weptun und SpaceNet beteiligt. Während Letzteres etwa für die Entwicklung der Cloud-Plattform verantwortlich zeichnete, sorgte Weptun für die Realisierung mobiler Clients auf Android- und iOS-Smartphones. Auf diese Weise können Medieninhalte zum Beispiel auch im Auto wiedergegeben werden.

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