Paket-Drohne startet Testlauf im Allgäu
Drohnen finden immer mehr Anwendungsgebiete im zivilen Bereich. Anfang Dezember verkündete zunächst Amazon, dass es einen Testlauf mit Paket-Drohnen starten will – vorausgesetzt, die Flugaufsichtsbehörde in den USA stimmt dem zu. Einige Tage später testete DHL den Versand mit Drohnen: DHL-Mitarbeiter in Bonn konnten sich auf diesem Wege eine Woche lang Medikamente gegen Erkältungen liefern lassen. Jetzt will der Online-Shop-Dienstleister Fabrique D’Images ebusiness GmbH (FDI) aus Kempten einen auf zwei Jahre angelegten Test starten. Dabei will das Unternehmen zusammen mit technischen Partnern und einem Pilotkunden unterschiedliche Ideen der Zustellung per Drohne erproben.
Im Mittelpunkt des Feldversuches steht der Prozess von der Bestellung bis hin zur Übergabe an den Kunden. Dabei müssen die Tester viele noch unbekannte Faktoren untersuchen. Bislang hat FDI eine Schnittstelle für den Online-Shop entwickelt. Der Kunde muss für die Drohnenlieferung seine Adresse, Telefonnummer und die gewünschte Uhrzeit der Zustellung angeben. Anschließend ermittelt das System die Geo-Daten sowie Luftaufnahmen des Landeplatzes. Die Benachrichtigung über die Landezeit erhällt der Kunde per App.
Damit die Drohne auch wirklich landen kann, muss der Kunde ein Landekreuz auf Satellitenfotos an die richtige Stelle ziehen, etwa die Terrasse oder den Vorgarten. Erreicht die Drohne das Haus des Kunden, setzt sie einen Anruf an ihn ab. Sollten Wertgegenstände oder Medikamente im Paket enthalten sein, bekommt der Kunden auch eine PIN zur Freigabe des Frachtguts. Ab Herbst 2014 will FDI die Drohnen-Option für Onlineshops auch anderen E-Commerce-Unternehmen als Lizenzprodukt anbieten.
Mit einer schnellen Einführung der neuen Versandart rechnet FDI allerdings nicht:”Bis die Paket-Drohnen zu einer selbstverständlichen Lieferart werden, vergehen sicherlich noch einige Jahre und es sind noch etliche Hürden zu nehmen. Aber wir schätzen, dass dieses Thema in den nächsten 12 bis 24 Monaten deutlich an Fahrt aufnehmen wird, nicht zuletzt auch durch unser Projekt hier im Allgäu. Wir freuen uns drauf, hier ganz vorne mit dabei zu sein”, erklärt Geschäftsführer Thomas Reisacher.
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