Bundeskriminalamt verhaftet Bitcoin-Falschmünzer

Allgemein
Hacker festgenommen (Bild: Shutterstock/Ilya Andriyanov)

Im Auftrag der Staatsanwaltschaft Kempten ermittelt das Bundeskriminalamt (BKA) gegen drei Beschuldigte wegen des Verdachts des gewerbs- und bandenmäßigen Computerbetrugs. Sie sollen unter anderem illegal Bitcoins mit einem aktuellen Marktwert von rund 700.000 Euro generiert haben. Im Rahmen der Ermittlungen führte das BKA zusammen mit der Spezialeinheit GSG 9 Hausdurchsuchungen in Bayern und Niedersachsen durch und vollstreckte zwei Haftbefehle. Die illegal generierten Bitcoins wurden beschlagnahmt.

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Durch Sichtung der beschlagnahmten Beweismittel bestätigtet sich der Verdacht, dass die Bande eine bestehende Schadsoftware modifiziert, sie im Internet verbreitet und mit ihrer Hilfe erfolgreich fremde Computersysteme angegriffen haben. Die infizierten PCs fassten sie dann in einem Botnetz zusammen.

“Neben der Ausspähung digitaler Identitäten konnten die Täter über die kompromittierten Rechner die digitale Währung Bitcoin generieren und sich einen erheblichen Vermögensvorteil verschaffen”, erklärt das BKA. Das ist aber nur ein Teil der Aktivitäten der Bande. Ihren Mitgliedern wwerdne zudem Betrugsstraftaten, Verstöße gegen das Urheberrechtsgesetz sowie Straftaten in Verbindung mit der Verbreitung pornografischer Schriften vorgeworfen.

“Digitale Zahlungsmittel wie Bitcoins werden die Strafverfolgungsbehörden auch in Zukunft beschäftigen. Die relative Anonymität dieser Währung vereinfacht Geldwäsche und verringert gleichzeitig das Entdeckungsrisiko”, erklärt BKA-Präsident Jörg Ziercke.

Trotz solcher Bedenken gewinnen Bitcoin kontinuierlich an Wert und Beliebtheit. Vergangene Woche übertraf der Wert einer Einheit der virtuellen Währung erstmals die 1000-Dollar-Marke. Dazu trägt auch bei, dass Online-Händler und Unternehmen anfangen, Bitcoins als Zahlungsmittel zu akzeptieren.

Bereits im Oktober hatte Symantec von einem Schlag gegen das Botnetz ZeroAccess berichtet, das außer für Klick-Betrug auch genutzt wurde, um Bitcoins zu generieren. Symantec konnte die Kontrolle über rund 500.000 der mehr als 1,9 Millionen infizierten Computer des Botnets übernehmen.

ZeroAccess basiert auf einer Peer-to-Peer-Architektur. Im Gegensatz zu anderen Botnetzen, die über zentrale Befehlsserver gesteuert werden, ist es dadurch widerstandsfähiger: Jeder infizierte Rechner kann Dateien, Befehle und Informationen an andere Computer im Botnetz weiterleiten. Es genügt also nicht, eine zentrale Stelle auszuschalten. Symantec hat daher ISPs Traffic-Signaturen zur Verfügung gestellt, damit diese die verbliebenen ZeroAccess-Bots in ihren Netzen aufspüren und Maßnahmen gegen sie einleiten können.

[mit Material von Björn Greif, ZDNet.de]

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