Red Hat Enterprise Linux 6.5 ist fertig
Red Hat hat Version 6.5 seines Enterprise Linux fertiggestellt. Der Hersteller hat eigenen Angaben zufolge dafür die Performance und Zuverlässigkeit sowie die Skalierbarkeit des Enterprise-Servers in virtuellen Umgebungen und Cloud-Installationen verbessert. Außerdem wurden in RHEL 6.5 neue Sicherheitsfunktionen eingebaut.
Unternehmen, die mit dem quelloffenen Unternehmensserver eine hybride Cloud-Infrastruktur aufbauen wollen, bekommen mit Version 6.5 auch Management-Tools für die Verwaltung. Darüber hinaus ermöglicht Red Hat mit neuen Tools auch eine an Best Practices orientierte Implementierung von SAP-Anwendungen.
Den Betrieb von Anwendungen macht Red Hat mit Hilfe der Container-Lösung Docker einfacher. Damit kann RHEL Applikationen verpacken und diese in physischen, virtuellen oder Cloud-Umgebungen betreiben. Das spare Entwicklungszeit bei Integration und Infrastrukturdesign, heißt es vom Hersteller.
Verbessert wurde für Version 6.5 auch die Unterstützung von Solid-State Drives (SSDs), beispielsweise von NVM Express (NVMe) SSDs. Diese Spezifikation standardisiert das Interface von PCIe-basierten SSDs.
RHEL 6.5 integriere auch zahlreiche neue Sicherheitsfunktionen. Über einen zentralen Trust Store können Anwender Sicherheitszertifikate zentral verwalten und verwenden. Daneben vereinfache Red Hat mit neuen Tools die Implementierung von Sicherheitsstandards wie OpenSCAP 2.1.
Durch Support für das Precision Time Protocol (PTP) lassen sich im Mikrosekundenbereich Synchronisationen steuern. So kann RHEL jetzt Zeiten in Handelstransaktionen erfassen, die Zeitstempelgenauigkeit bei der Datenarchivierung verbessern und auch genauer als bisher Synchronisieren.
Zu den neuen Networking-Funktionen in RHEL 6.5 gehört die Fägigkeit, “Internet Group Management Protocol”-Daten zu analysieren und Listen von Multicast-Router-Ports und Multicast-Gruppen mit aktiven Teilnehmern und den dazugehörigen Interfaces zu erstellen. Laut Red Hat liefert das vor allem bei Streaming Media Vorteile.
RHEL 6.5 bringt auch neue Funktionen für die Virtualisierung mit. So ist es mit der neuen Version möglich, dynamisch virtuelle Prozessoren (vCPUs) zu aktivieren oder zu deaktivieren. Somit können Administratoren die Systeme noch exakter anpassen.
Mit speicherintensiven Gast-Applikationen soll die Linux-Distribution jetzt ebenfalls besser zurechtkommen, denn die Kernel-based Virtual Machine (KVM) erlaubt jetzt auch Konfigurationen von bis zu 4 TByte Hauptspeicher. Über den Support für GlusterFS Volumes kann das Betriebssystem direkten Zugriff auf verteilte Storage-Plattformen liefern und damit die Arbeitsgeschwindigkeit verbessern. Darüber hinaus hat Red Hat auch die Treiber für RHEL als Gastsystem in den Hypervisoren anderer Hersteller verbessert.
Administratoren können in der aktuellen Version über 255 LUNs konfigurieren, die mit einem einzelnen iSCSI-Target verbunden sind. Ferner bietet Red Hat Enterprise Linux 6.5 verbesserte Funktionen für den Einsatz in Fibre-Channel- und iSCSI-SAN-Umgebungen. Updates im Kexec/Kdump-Mechanismus ermöglichen es, Debug-Files auf Systemen mit einem sehr großen Speicher zu erstellen.
[mit Material von Martin Schindler, silicon.de]