Simulationsdienste sollen Europas Mittelstand erfolgreicher machen
Das Fraunhofer-Institut für Algorithmen und Wissenschaftliches Rechnen (SCAI) nimmt am Projekt Fortissimo teil. Gemeinsam mit 46 Partnern forscht Fraunhofer SCAI an zwei Teilvorhaben im Rahmen des groß angelegten Forschungsvorhabnes “Factories of the Future Resources, Technology, Infrastructure and Services for Simulation and Modeling”. Dabei geht es um leistungsstarke Cloud-Infrastrukturen, die von KMUs genutzt werden können.
Die SCAI-Abteilung Simulationsanwendungen arbeitet im Bereich “Multiphysikalische Simulation in der Cloud” daran, einfach zu bedienende und bezahlbare Simulationslösungen für den Mittelstand zu entwickeln. So sollen Anwendungen und Dienste auf High-Performance-Computing-Systemen (HPC) ausgeführt werden. Beispiel ist etwa eine Codekopplungs-Umgebung. So hat das Institut die Software MpCCI entwickelt und Tutorien dazu erstellt. Schwerpunkt in diesem Projekt sind gekoppelte, elektrothermische Berechnungen für Transformatoren, Elektromotoren und Schaltanlagen. In der Forschungsgruppe Grid- und Cloud-Middleware der SCAI-Abteilung Bioinformatik entstand zudem die Software elasticLM, die Softwarelizenzen erzeugt und verwaltet.
Im Projekt entwickelt SCAI mit den Partnern Gompute (Schweden), KE-works (Niederlande) und Noesis (Belgien) einen One-Stop-Shop für kleine und mittlere Unternehmen. Softwarehäuser bieten hier den KMUs Zugriff auf Cloud-Infrastruktur, Simulationsanwendungen und benötigte Softwarelizenzen.
Gemeinsam mit der Universität Edinburgh und dem Fraunhofer-Spin-off-Unternehmen Scapos AG startet die Institution weitere Schritte zum Cloud-Supercomputing für den Mittelstand. Bis 2015 sollen 20 der Fortissimo-Projekte entwickelt sein, insgesamt sind 50 vorgesehen. Wer teilnehmen will, kann ab November 2013 sein Projekt bei der EU anmelden. Als wichtigste Partner nennen die Euopäischen Behörden neben Scapos und der schottischen Universität die Teilnehmer Bull SAS, GENCI, INRIA, Universität Stuttgart, Cineca, Surf SARA, XLAB, Arctur, CESGA, Gompute, Sicos und Intel. Aus Brüssel fließen 16 Millionen Euro in das Projekt.
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