Österreicher krempeln Suche auf Websites und in Firmen um

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Das Produkt “MindBreeze InSite” ist über die Jahre von der Suchsoftware zum Cloud-Service mutiert – statt nur Suchen im Enterprise Content Management durchzuführen, erfasst MindBreeze semantische Zusammenhänge aus Informationen und indiziert die Ergebnisse. So können Informationen aller Art – von PDF-Dateien, Texten, Kalkulations-Sheets und anderen Informationsquellen bis hin zu den inzwischen oft viel wichtigeren Webseiten – eher fachlich als nur mit Volltextsuche durchforstet werden.

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Mindbreeze-Gründer Daniel Fallmann will die Suche “erhellen” statt den Nutzer dem “Informations-Gepolter” der Volltextsuchen á la Google auszusetzen (Foto: Fabasoft)

Als “Baukasten” für die schnelle Erstellung von Suchfunktionen im eigenen Web-Auftritt oder Intranet – ohne einen Programmierer oder Dienstleister dazu zu benötigen – kann das österreichische Produkt die Software- und netzwerkübergreifende Suchfunktion zusammenbauen. So können Unternehmen im “Informations-Chaos”, wie es Mindbreeze-Gründer Daniel Fallmann nennt, trotzdem alle Quellen im gemeinsamen Such-Index verwalten. Fallmann erinnert sich an einen Kunden, bei dem unterschiedliche Abteilungen zehn unterschiedliche Sharepoint-Server betrieben hatten.

Wer nicht genügend Rechenpower für die schnelle Suche hat, kann die semantische Suche auch auslagern. Dafür betreibt MindBreeze Rechenzentren in Österreich, Deutschland und der Schweiz – für die Eidgenossen plant man sogar ein Datacenter der höchsten Sicherheitstufe, um Ämter zu beruhigen. “Heute ist sowieso alles vernetzt”, klagt MindBreeze-Gründer und Geschäftführer Daniel Fallmann, und während sich in Österreich derzeit zwei Ministerien um den Datenaustausch und die Datensicherheit streiten würden, fände man inzwischen doch sowieso alle Informationen im Web.

Die Informationen richtig zu finden und zu sortieren, egal wo sie herkommen, hat sich Fallmann zur Aufgabe gemacht. Und so hat er sich den Slogan “Illuminating Search” ausgedacht. Alles, was es braucht, um so eine “erhellende” Suche zu ermöglichen, ist die Angabe der Quellen, nötigenfalls Log-in-Daten mit Leserechten, und fertig ist das Ergebnis.

So verwendet etwa die österreichische Website “Futurezone” MindBreeze für die Suche – und nutzt dabei den Service “Insite 10000”, der bis zu 10.000 Seiten such-indiziert und bis zu 500.000 Suchen abdeckt. Er kostet 399 Euro im Monat. Betreiber kleinerer Websites mit bis zu 500 Seiten und bis zu 25.000 Suchabfragen im Jahr kommen schon mit einem Monatspreis von 39,90 Euro im Monat klar. Die komplette Preisliste gibt es hier.

FutureZone, früher vom ORF betrieben und nach Rangeleien um die Web-Aktivitäten von öffentlich-rechtlichen Sendern nun beim Zeitschriftenverlag “Kurier” aufgehängt, verwendet das MindBreeze-Rechenzentrum. Der hier laufende Cloud-Dienst baut nebenbei auch selbstständig Bildergalerien aus verschiedenen Artikeln des Informationsdienstes zusammen.

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Der Mindbreeze-Suchdienst im Unternehmens-Umfeld findet nahezu Alles auf unterschiedlichsten Servern in unterschiedlichen Formaten – und stellt automatisch eine themenorientierte Navigation innerhalb der Ergebnisse bereit (Screenshot: Mindbreeze).

Die content-abhängige Suche setzt auch dynamisch Menüpunkte für den Nutzer auf Basis der semantischen Inhaltsauswertung zusammen – so sollen  semantische Suchabfragen mit einer intuitiven und einfachen Bedienung kombiniert werden, und statt einer unspezifischen Informationsfülle (wie sie Volltextsuchen á la Google ergeben) gleich die Werkzeuge zur themenorientierten Eingrenzung der Ergebnisse mitliefern.

Durch die Einbindung beliebiger – auch externer – Quellen lassen sich so die Ergebnisse anreichern. Wikipedia-Lexikon-Daten, technische Handbücher, Blogs oder soziale Medien können die Ausgabe der Suche im eigenen Datendschungel erweitern.

Der Nutzer integriert den Dienst über ein Formular auf Mindbreeze.com. Der Service beginnt dann automatisch die angegebene Website auf semantische Zusammenhänge zu durchforsten und die Ergebnisse zu indizieren. Schließlich muss der Betreiber in seiner Seite nur noch dort, wo das Suchfeld stehen soll, den kurzen HTML-Code “<span id=“mindbreezeSearchInput“></span>” eingeben und ein kleines Javascript, das MindBreeze auf seiner Konfigurationsseite ausspuckt, an das Ende des Seitencodes (vor “</body>”) einfügen.

In Null-Komman-ichts ist die Seite zum “lebenden” Suchdienst erwacht, denn MindBreeze stellt Ergebnisse schon während der Sucheingabe interaktiv dar. Klickt der Nutzer eines der Ergebnisse, bekommt er gleich ein suchmaschinen-optimiertes Ergebnis ausgeliefert.

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Die Mindbreeze Appliance ist nichts anderes als ein Dell-Server für das 19-Zoll-Rack mit vorkonfiguriertem Suchservice (Bild: Mindbreeze).

Wer den Dienst nicht mieten will, kann ihn auch im eigenen Server-Park installieren: In Zusammenarbeit mit Dell verkaufen die Österreicher selbst eine Such-Appliance mit vorinstallierter Mindbreeze-Server-Software. Der Dell-Server passt in jedes 19-Zoll-Rack und ist nicht billig, aber “immer noch viel preiswerter als die vergleichbaren Google-Appliances”, wirbt Fallmann.

Letztendlich zeigt das Linzer Unternehmen eines: Ausgaben für Web-Programmierer, die eine eigene Suche für Intranet oder Web erstellen, sind nicht mehr nötig – und eigene Hardware muss auch nicht mehr in die Hand genommen werden. Aber für die ganz Konservativen ist aber auch das möglich.

MindBreeze macht mit der Suche, was beispielweise zuvor die deutsche Firma Jimdo mit der Webseitenprodukion machte. Deren Cloud-Service ist unter anderem auch sozusagen in einer “Light-Version” als “1&1 Do-it-yourself-Webbaukasten” im Webhosting-Dienst des deutschen Internet-Riesen aktiv. Der Hersteller vereinfacht den Umgang mit Technik und senkt gleichzeitig die Kosten.

Fallmann hat nichts übrig für die meisten Internet-Dienstleister: “Viele Web-Agenturen verteidigen nur ihre alten teuren und komplizierten Content-Management-Systeme und Dienstleistungen, um sich selber im Spiel zu halten. Aber eigentlich braucht man sie nicht”. Einige davon würden nur die Mindbreeze-Services als eigene Leistung verkaufen – als Vertriebsweg und Ansprechpartner für den Endkunden sind sie aber nicht unwichtig.

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