3D-Drucker läuten die nächste industrielle Revolution ein
Vor wenigen Jahren erblickten 3D-Printer das Licht der Welt.Sie kosteten damals noch zehntausende von Euro mit nicht minder kostspieligen Beratungsverträgen. Mittlerweile vergeht immer weniger Zeit zwischen den Ankündigungen preiswerterer 3D-Drucker und neuer, günstige Druckmaterialien – der Bereich boomt.
So wurde erst im September ein neuer Dreidimensions-Drucker vorgestellt, der sogar klein genug ist, um von einem Menschen getragen zu werden – und der trotzdem 3D-Objekte ausdrucken kann, die bis zu 28,45 mal 15,24 mal 15,49 Zentimeter groß sind. Teurere und noch größere Printer können die “Knetmasse” für das dreidimensionale Drucken in noch größeren Ausmaßen zusammenfügen.
Dass die gehärteten Materialien aus dem 3D-Drucker dann auch noch “im echten Leben” und nicht nur als Modell ihre Funktion zeigen können, bewiesen nun Studenten der University of Maryland, berichtet Mashable.com.
Sie druckten die Teile eines Flugzeugs aus und setzten sie dann zusammen. Schließlich starteten sie das Experiment und ließen den Flieger abheben- zwar flog das Aeroplan mit zwei Metern Flügelspannweite noch unbemannt als ferngesteuerte Drohne, doch das Flugzeug von Steven Easter und Jonathan Turman hob tatsächlich ab und landete dann heil wieder (bei ersten Versuchen im August “verletzte” sich der Flieger noch die “Nase”). Damit bewiesen die Studenten, dass sich die Herstellungskosten senken lassen und auch aus dem Drucker hochqualitative Produkte kommen können.
Nachdem 3D-Druckerhersteller “Makerbot” mit seiner Community “Thingiverse” eine Gemeinschaft hochmotivierter Modellbastler über das Internet zusammenschweißte, ist nun der nächste Schritt getan: 3D-Drucker statt teurer Fabriken können immer mehr Produktionsarbeiten übernehmen. Die Materialien, die sich etwa bei Makerbot dazu bestellen lassen, sind erst der Anfang der nächsten industriellen Revolution – mit ein wenig mehr Forschungsarbeit lassen sich noch festere und sichere Systeme zusammenbauen.
Was 3D-Drucker heute schon können
Maschinenbau- und Flugzeugindustrie-Veteran David Sheffler, der den Studenten beim Bauen ihres Fliegers half, meint auf den Universitätsseiten: “Um so eine Plastik-Propellermaschine zu bauen, hätte man vor 5 Jahren noch 250.000 Dollar und zwei Jahre Arbeitszeit gebraucht. Jetzt haben wir es in vier Monaten für ungefähr 2000 Dollar gemacht.”
Dass 3D-Drucker eine Zukunft haben, zeigt die Tatsache, dass die US-Armee an der Finanzierung beteiligt war – schon das Internet entstand Ende der 60er-Jahre als Projekt der US Army (genauer gesagt der DARPA, der “Defense Advanced Research Projects Agency”). Die ist zwar hier nicht beteiligt, doch die direkt engagierte Forschungs-Agentur MITRE entwickelt für die Militärs schon seit geraumer Zeit Drohnen und Flugzeuge.
Jetzt sinken auch die Preise – zunächst ist die Kombination aus CAD-Programmen und 3D-Druckern noch eine kommende Technologie im “Rapid Prototyping. Doch Online-Communities wie Thingiverse bilden bereits die nächste Welle von Ingenieuren der Zukunft heran. 3D-Drucker der Zukunft ersetzen Fabriken: Statt etwa tausenden chinesischen Arbeitern, die Spielzeuge bemalen, braucht es künftig nur noch einen CAD-Spezialisten und den 3D-Printer im Haus – und die werden immer billiger.