Arbeitsämter stellen auf elektronische Akten um

Das Bestreben der Bundesregierung, möglichst viel Papierkram zu vermeiden und die Ämter auf elektronische Akten umzustellen, fruchtet nun auch bei den Arbeitsämtern. Die Umstellung der Finanzämter ist immer noch im Gange, denn zahlreiche Bugs und Fehlberechnungen peinigen die Ämter noch immer. Und so hat man sich auf den Weg gemacht, es bei der Bundesarbeitsagentur mit einem anderen Dienstleiter zu probieren: »Big Blue« darf es nun erst einmal im Pilotprojekt testen.
Bei der Bundesarbeitsagentur (BA) sollen erst einmal die Akten in elektronische Versionen umgewandelt werden. IBM zitiert BA-Vorstandsmitglied Raimund Becker mit den Worten, man treibe noch erheblichen Aufwand, rund 22,2 Millionen Akten zu lagern und zu transportieren.
Im ersten Projekt mit rund 4000 Mitarbeitern der BA soll IBM eine »umfassende Dokumenten-Management-Systemlösung« auf Basis seiner Enterprise Content Management Plattform FileNet P8 (Produkt-Dokumentation hier) liefern. Zum Einscannen der Anträge und Dokumente am Standort des Pilotprojekts holt IBM zunächst einen externen Dienstleister als Subunternehmer ins Boot, meldet der blaue Riese. Mit Hochleistungs-Scannern sollen hier 10 000 Blatt pro Stunde erfasst werden.
Die verwendete Filenet8-Software biete einheitliche und standardisierte Schnittstellen für alle weiteren IT-Fachanwendungen. IBM entwickelte darüber hinaus eine für die Bundesagentur maßgeschneiderte Bedienoberfläche. Täglich 260.000 neue Dokumente in der gesamten Bundesrepublik sollen damit schnell erfasst werden.
IBM hofft, dass der Pilot erfolgreich ist und kann sich dann auf einen riesigen IT-Dienstleistungs-Großauftrag mit 40 000 Nutzern freuen.