Microsoft baut seinen Exchange-Cloud-Service aus
Microsoft hat seinen Cloud-Dienst »Exchange Online« für seine größten US-Kunden mächtig ausgebaut, berichtet Computerworld; man habe vor, dies für andere Großkunden verstärkt anzubieten. Dies bedeutet zwar, dass man den Verkauf der eigenen Server-Software kannibalisiert, doch zumindest verliert man die Kunden nicht an die Konkurrenz, die ihre Sales- und Abwerbe-Aktivitäten in den USA wohl massiv erhöht hatte.

(Bild: Auch in Deutschland bietet Mirosoft den Exchange-Onlinedienst)
MS hat zwar schon länger eine Online-Option für den Exchange-Server – über seine Partner – angeboten, doch im Grunde war dies nichts anderes als die Auslagerung des Exchange Server auf die Rechenzentren der Partner. Nun also betreibt Microsoft diesen Service auch selbst – der vor 18 Monaten gestartete Dienst »Exchange Online«, der sich zuerst nur an Kleinfirmen und Privatkunden wendete, wird nun auch im Enterprise-Segment erwachsen.
Exchange Online konkurriert jetzt direkt mit Googlemail samt Text-und-Tabellen wie auch mit Lotus Live. Während die Google Apps für Firmen bislang nur halb so teuer wie die Microsoft-Dienste waren, hat MS nun seine Preise wie auch schon IBM auf 5 US-Dollar pro Monat pro User gesenkt. Google liegt noch bei 4,17 Dollar.
MS hat zudem Exchange-Online so weit ausgebaut, dass es nun drei Mal so viele Arbeitsplätze pro Firma verwalten kann wie zuvor: von 10.000 auf 30.000 Arbeitsplätze. Das habe man auf seine Leistung überprüft – Google setzt zwar keine Limits pro Firma, garantiert aber wohl auch keine Leistungsdaten.
Auch Cisco hat mit Web-Ex-E-Mail einen Hosted-E-Mail-Service gestartet, doch der Marktanteil ist trotz günstiger Kosten von 1 Dollar pro User und Monat verschwindend gering. Auch IBMs Lotus Live ist trotz Großkunden wie Panasonic mit 250.000 Arbeitsplätzen nur eine kleine Nummer – momentan scheint der Markt eher auf einen Kampf von Google gegen Microsoft hinauszulaufen. (Manfred Kohlen)